Barock, Pop und Rock: Weihnachtslieder mal anders

Der Chor der Evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen überzeugte mit stilistischer Vielfalt.

Niedersprockhövel/Haßlinghausen. Es war ein tolles Konzert. Barock, Jazz und auch Rock waren beim Konzert der evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen/Herzkamp am Samstag zu hören. Zusammen mit einem Instrumentalensemble und den Blankensteiner Blechbläsern unter der Leitung von Werner Altenhein gastierte der Chor in der Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel. Bereits die ersten beiden Stücke des Abends zeigten die Vielseitigkeit: Die Choräle "Lobt Gott, ihr Christen alle gleich" und "Wie soll ich dich empfangen" wechselten von der traditionellen Bearbeitung zu einer Version mit jazzigen Zwischenspielen, was sich wunderbar ergänzte und einen neuen Blick auf diese Werke ermöglichte.

Die Blechbläser begeisterten mit jazzigen Sounds

Passend unterstützt wurde der Chor von einem Instrumentalensemble. So gelang es, jeden Musiker mit einzubinden: Sänger, Blechbläser, Streicher und Flöten sowie eine "Band" aus E-Piano, Drumset und Bass, die vor allem im letzten Programmabschnitt das Publikum zusammen mit den Blechbläsern mit jazzigen Sounds begeisterten. "Joy to the world" in einer poppigen Version und eine Interpretation des "Blood, Sweat & Tears"-Hits "Sometimes in the Winter" zeigten, dass ein Blechbläserensemble nicht nur einfache Liedsätze spielen kann. Das stilistische Gegenteil zum Jazz markierte die Kantate zum ersten Advent "Machet die Tore weit" von Georg Philipp Telemann. Auf einen großen und gut durchhörbaren Eingangschor folgten eine schöne Sopran-Arie, ein überzeugendes Tenor-Rezitativ und eine gleichsam energische und innige Bass-Arie. Toll, dass Altenhein hierfür keine professionellen Solisten einkaufte, sondern Mitgliedern des Chores die Möglichkeit gab, ihre Fähigkeit zu beweisen. Altenheins schmissige Kommentare zum Programm zeigten seine Begeisterungsfähigkeit, die sich auf das Publikum übertrug, das mit lang anhaltendem Applaus, Mitsingfreude beim abschließenden "O du fröhliche" und einer großen Spendenbereitschaft dankte.