Benefizkonzert: Spielfreude trifft Spendenfreude

Das Ensemble Sonare begeistert in Herzkamp.

Herzkamp. Mit dem Flötenkonzert "La notte" (Die Nacht) von Antonio Vivaldi wurden die Zuhörer am Sonntag aus der Herzkamper Kirche in den zweiten Adventsabend geschickt - noch mit einem Lächeln auf den Lippen und vielen Melodien im Kopf. Denn das durch Gastmusiker verstärkte Ensemble Sonare hatte zum traditionellen Adventskonzert mit einem Barockprogramm geladen - und begeisterte die Zuschauer.

In der voll besetzten Kirche gelang es den Besuchern, sich eine wirklich besinnliche Auszeit zu nehmen: Während des Konzertes war das Kirchenschiff dunkel, einzig ein Stern über dem Altar und Kerzen beleuchteten den Raum. Die Instrumentalisten schafften es während des gesamten Abends, den leichten und festlichen barocken Gestus ihrer Musik zu transportieren.

Vor allem Udo Mertens bestach mit seiner Traversflöte und einem wunderschönen Ton im letzten Stück, bei dem sich Flöte und Orchester wunderbar parallel bewegten oder auch starke Gegensätze voller Energie darstellten. Elena Fink berührte die Zuhörer mit Johann Sebastian Bachs eigentlich weltlicher Arie "Schafe können sicher weiden". Dies gelang vor allem dadurch, dass Elisabeth Stoffels-Noll den Text - in bester Bach’scher Tradition, wie Mertens erläuterte - der kirchlichen Situation angepasst hatte. Leider gelang ihr die später folgende Arie "Meine Seele sei vergnügt" nicht so entspannt und frei im Ton.

Die Adventskonzerte in Herzkamp sind seit mehr als 30Jahren Tradition als Benefizkonzerte für "Brot für die Welt". Auch viele der Musiker sind seit langer Zeit dabei. Diese Harmonie im Zusammenspiel hörte man etwa bei Jean Baptiste Loeillets Quintett in h-moll. In der wohl eher seltenen Besetzung von zwei Flöten und zwei Violinen mit Continuo gelang ein gut nachvollziehbares Wechselspiel der Instrumentengruppen, die sich Motive gegenseitig zuspielten und variierten. Diese Mischung aus Spielfreude der Musiker, Beteiligung des Publikums und besinnlicher Atmosphäre kam an - und ermunterte die Zuhörer zu dem hervorragenden Spendenaufkommen von mehr als 2800 Euro.