Lagerbildung im Stadtrat
Stadtparlament: Bei der Verteilung der neuen Posten bildeten Rot-Schwarz und Grün-Gelb Blöcke.
Haßlinghausen. Es war regelrecht eng im schmucklosen Vorraum der Sporthalle Haßlinghausen, als sich dort am Donnerstag der neue Stadtrat zu seiner konstituierenden Sitzung traf. Sechs Ratsfrauen, 32 Ratsherren, plus Bürgermeister Klaus Walterscheid (SPD) - so groß war der Rat selbst vor der Verkleinerung vor fünf Jahren von 36 auf 32 nicht gewesen. Die von der SPD gewonnen Überhangmandate machen es möglich, stehen allerdings noch unter dem Vorbehalt einer Nachwahl im Bezirk Im Holland.
Wie am gleichen Tag im Bundestag, wo die Minister vereidigt wurden, ging es auch in Sprockhövel erst einmal um die Vereidigung des alten und neuen Bürgermeisters Klaus Walterscheid, die Wahl seiner Stellvertreter und die Verteilung weiterer Posten - etwa die Ausschussvorsitze.
Dabei erwehrten sich Grüne und FDP der Übermacht von Rot-Schwarz, die bereits angekündigt hatten inhaltlich weiter zusammenarbeiten zu wollen, durch gemeinsame Listen. Bei der Wahl der stellvertretenden Bürgermeister etwa stellten sie eine Frauenliste mit Britta Altenhein (Grüne) und Astrid Timmermann (FDP) auf und landeten damit zumindest einen Teilerfolg. Mit insgesamt 14 Stimmen (das gelb-grüne Lager selbst hat nur zwölf) erreichten sie den Zugriff auf den zweiten stellvertretenden Bürgermeisterposten, den künftig Britta Altenhein bekleidet (bisher Walter Vielmetter SPD). Erster Stellvertreter bleibt Udo André Schäfer. Der CDU-Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzende erhält künftig auch den wichtigen Vorsitz im Aufsichtsrat der Sparkasse und ersetzt dort den aus dem Rat ausscheidenden Horst Rolf. Der hatte den Posten zehn Jahre bekleidet, war seit 2005 nach CDU-internen Streitigkeiten fraktionslos.