Wahre Höhepunkte im Fotografenleben bieten sich jetzt, weil die Turmfalken gerade Junge haben. "In einem Nistkasten haben wir sogar Anfang Juni noch Eier gefunden", erzählt Sandmann, der als Nabu-Mitglied die Nisthilfen in gewissen Abständen für statistische Zwecke kontrolliert.

Um die Vögel jedoch so wenig wie möglich zu stören - die nächsten Kontrollen sind erst wieder Ende des Monats - verfolgt sie Sandmann meist aus größerer Entfernung, dann ausgestattet mit einem riesigen Teleobjektiv. So gelangen ihm jetzt sensationelle Bilder von einem Turmfalkenpärchen, das sich in einem Baumwip- fel in der Nähe ihres Nestes eine Maus übergab. Auch wenn die Brut inzwischen schon etwas größer ist, entfernt sich die Mutter nur selten vom Nest. "Der Vater übernimmt die Versorgung", so Sandmann, der diesen Augenblick eindrucksvoll festhielt.

Während die Nistkästen auf Bauernhöfen derzeit fast alle belegt sind, brütet im Zwiebelturm der evangelischen Kirche in diesem Jahr offenbar kein Falkenpaar. "Vielleicht ist ihnen die Störung durch die Turmführungen zu viel", mutmaßt Sandmann.

Fotografieren liegt bei ihm übrigens in der Familie. Bereits der Großvater von Karl Sandmann war in der 1920er Jahren ein begeisterteter Fotograf. Sandmann selbst professionalisierte sein Hobby, nachdem der heute 61-Jährige im Jahr 2003 in seinem Beruf als Betriebsingenieur für Elektrotechnik in den Vorruhestand geschickt wurde.

Für Vereine Karl Sandmann fotografiert mit seiner Frau Ilka für den Heimat- und Geschichtsverein, den Förderverein Bergbauhistorischer Stätten und für den Nabu. Zahlreich Infotafeln sind mit seinen Bildern illustriert.