Oliver Nicolai: Vom Dorf-Chor zu den Wuppertaler Sinfonikern
Ein Porträt des langjährigen Leiters des Haßlinghauser Posaunenchors.
<strong>Haßlinghausen. Gut zwölf Jahre leitet Oliver Nicolai jetzt schon den Haßlinghauser Posaunenchor zur allseitigen Zufriedenheit. Der Solohornist des Wuppertaler Sinfonieorchesters schätzt dabei die Arbeit mit den Laien: "Man bleibt auf dem Boden der Realität." Zudem sei es eine "warme, menschliche Veranstaltung", etwa, wenn die ganze Truppe am Maifeiertag auf dem Anhänger eines Traktors musizierend durch Haßlinghausen fährt.
Nicolai stammt aus einem kleinen Dorf im Siegerland, wo er mit elf Jahren im Posaunenchor anfing. "Es gab im Dorf keine andere Möglichkeit, ein Instrument zu lernen." Erst später erhielt er Unterricht an einer Musikschule und studierte anschließend an der Folkwanghochschule in Essen. Bereits während seines Studiums spielte er als Aushilfe bei den Wuppertaler Sinfonikern und bekam dort nach seinem Abschluss sofort eine Stelle.
Der Haßlinghauser Posaunenchor hat sich unter seiner Leitung deutlich weiter entwickelt. Waren es zu Beginn seiner Ära acht Mitwirkende, so spielen dort heute 17. Neben Einsätzen in festlichen Gottesdiensten gestaltet der Chor inzwischen auch komplette Konzerte. Immer wieder kommen Jugendliche und Erwachsene, die von versierten Chormitgliedern in den Gebrauch des Instrumentes eingewiesen werden.
Für die Leitung des Posaunenchores absolvierte Nicolai extra einen C-Kirchenmusiker-Schein. Im Gegensatz zu den Laien-Bewerbern musste er allerdings nur zum wohlmeinenden Kolloquium über Liturgik und Kirchenmusikgeschichte antreten; alle anderen Scheine hatte er im Hornstudium sowieso schon absolviert.
Der Haßlinghauser Posaunenchor probt freitags von 17 bis 18.30 Uhr im Paul-Gerhard-Haus in Haßlinghausen. Er gestaltet am Ostersonntag um 10Uhr den Gottesdienst in der evangelischen Kirche Haßlinghausen. Am 30. März spielt er bei der Presbyter-Einführung.