Wachsende Sorge um die sozialen Brennpunkte
Diskussion: Die Zustände der Hochhaussiedlung Schmitteborn erhitzen die Gemüter.
Wuppertal. Mit ihrer Befragung von Anwohnern der Hochhaus-Siedlung am Schmitteborn haben die Evangelische Kirchengemeinde in Langerfeld und die Diakonie Wuppertal den Finger in die Wunde gelegt - jetzt nimmt die Diskussion Fahrt auf.
Die Initiatoren der Befragung machten in der vergangenen Woche auf untragbare Zustände in der Betonsiedlung aus den 70er Jahren aufmerksam: Ohne die Bewohner selbst zu verurteilen, ging es um den Verfall der Bausubstanz, fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche und die Perspektivlosigkeit vieler Hausbewohner.
Betont wurde bei der Vorstellung der Befragung ebenso, dass es Probleme wie am Schmitteborn auch in anderen Siedlungen gibt. Vom Grad der Verwahrlosung gesehen, sei die Situation am Schmitteborn allerdings einzigartig und drohe in den nächsten Jahren auch an anderen Stellen im Stadtgebiet.
Die Hochhaussiedlung wurde 1972 mit Mitteln aus der Wohnbauförderung errichtet, befindet sich mittlerweile in privater Hand und wird durch eine Düsseldorfer Hausverwaltungsfirma betreut. Sie hat sich auf WZ-Nachfrage bislang noch nicht zur Situation am Schmitteborn geäußert.
Laut Stadt endete das öffentliche Besetzungsrecht in den Hochhäusern 1987 - so lang konnte die Sozialverwaltung Mieter dorthin vermitteln. "Jetzt ist es alleine Sache des Vermieters, wer dort einzieht", heißt es auf Nachfrage beim Presseamt.