Sprockhövel Pannenserie verhindert Nutzung des Schul-Containers

Die neuen Räumlichkeiten der Hauptschule stehen seit September leer.

Sprockhövel: Pannenserie verhindert Nutzung des Schul-Containers
Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Eine unerfreuliche Entdeckung machte Thomas Schmitz, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, als er bei einer Adventsveranstaltung die Mathilde-Anneke-Schule besuchte: „Da habe ich mich wirklich nicht mehr ernst genommen gefühlt“, sagt Schmitz. Der Grund für seinen Ärger: Der Container, der der Schule in einer Dringlichkeitsentscheidung im Rat im März für Unterrichtszwecke zugesichert wurde — und der seit dem Sommer auf dem Schulgelände steht — ist noch immer nicht in Betrieb genommen.

„Wir haben die Dringlichkeitsentscheidung getroffen, damit der Unterricht möglichst schnell und ohne Ausfälle weitergehen kann“, erklärt Schmitz. Denn die Hauptschule hatte über Raummangel geklagt. „Dass nun bis Dezember immer noch nichts Nutzbares dabei herausgekommen ist, kann ich nicht nachvollziehen.“

Mit der Fertigstellung des Containers ist die Zentrale Gebäudebewirtschaftung der Stadt (ZGS) betraut. Schmitz hörte vor Ort an der Schule, dass es einige Unstimmigkeiten darüber gegeben habe, wem welche Kompetenzen zukommen.

„Tatsächlich ist es so, dass ein paar Sachen schiefgelaufen sind“, gibt Volker Hoven, der Beigeordnete der Stadt, zu. „Etwa die Probleme mit der Internetverbindung, da gab es ein Missverständnis bei uns in der Verwaltung.“ Zunächst sei eine W-Lan-Verbindung geplant worden, die aber den Ansprüchen der Lehrer nicht genügt. Sie brauchen eine zuverlässigere Verbindung für die Arbeit, deshalb wurde jetzt ein Lan-Kabel verlegt. „Dann hatten wir noch Dreck in der Heizung, und aus den Rohren, in denen das Lan-Kabel verlegt werden sollte, wurden uns die Zugseile geklaut“, so Hoven. Ohne die können die Lan-Kabel nicht in die Rohre gezogen werden. Es seien einige Pannen passiert, fürs nächste Mal habe man daraus gelernt. „Die Schule trifft in jedem Fall keine Schuld.“

Unterdessen gibt es einen festen Termin für die endgültige Inbetriebnahme des Containers: „Wir sind sehr optimistisch, dass der Container nach den Ferien genutzt werden kann“, so Christiane Albrecht, die Schulleiterin. Unterrichtsausfälle habe es aufgrund der Verzögerungen nicht gegeben. „Es war schon problematisch, aber wir haben es halt hinbekommen.“ So wurden etwa Fachräume als Klassenräume genutzt. Der Container soll in Zukunft zwei zusätzliche Räume bringen: einen Differenzierungsraum, in dem Schüler mit einem anderen Leistungsniveau als dem Rest der Klasse an einem Fach arbeiten können, und ein Lehrerarbeitszimmer. Durch zunehmende Bürokratie, die etwa das Schulverwaltungsprogramm mit sich bringt, in dem ausschließlich Zeugnisse erstellt werden dürfen, falle viel Arbeit an, die die Lehrer nicht an ihren privaten Computern erledigen dürften. Auch zur Vor- und Nachbereitung von Unterricht stünde der Raum mit fünf Computern und einem Besprechungstisch zur Verfügung.