Schnee-Mittwoch: Späte Busse, vorsichtige Fahrer

Wer auf den Nahverkehr angewiesen war, hatte ein Problem. Unfälle gab es kaum, Schule fand statt.

Sprockhövel. Vorsichtige Autofahrer, fröhliche Schüler und reichlich Verspätungen im Busverkehr brachte der plötzliche Schneefall gestern morgen in Sprockhövel und weiten Teilen des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Auf den Kreis- und Landstraßen war der Landesbetrieb Straße die ganze Nacht über im Dauereinsatz, um die wichtigsten Verkehrswege vom Nassschnee freizuhalten. Mit einsetzendem Berufsverkehr kam es an vielen Stellen dennoch zu Staus, die sich vor allem auf den Busverkehr auswirkten.

"Wir hatten auf fast allen Linien Verspätungen bis zu einer Stunde, manche Höhen wie den Strückerberg konnten wir morgens gar nicht befahren", sagte Michael Braun, Fahrdienstleiter bei der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER).

Zu den Betroffenen zählten auch auswärtige Schüler der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Haßlinghausen. "Zu Unterrichtsbeginn haben etwa ein Drittel der Schüler noch gefehlt", sagte Rektorin Dorothee Waskönig-Kessel. Der Unterricht habe dennoch normal stattgefunden - das hieß gestern bis zum Nachmittag. Waskönig-Kessel: "Wir waren ständig mit VER und dem Wetterdienst in Essen in Kontakt. Die haben mir zugesichert, dass sich die Lage entspannt."

Viele Grundschul- und Kindergartenkinder gewannen dem Winter die schönen Seiten ab. "Bei uns wurde in der ersten Stunden über die vielen Schnee-Erlebnisse auf dem Schulweg gesprochen und in der ersten Pause gleich ein Schneemann gebaut", berichtete Schulleiterin Christa Mitze. In Herzkamp fiel zwar eine Schulbuslinie aus, die meisten Kinder wurden dann aber von ihren Eltern gebracht. Nur einzelne wurden komplett entschuldigt.

Die Autofahrer hatten sich ganz offensichtlich auf die schwierigen Verhältnisse eingestellt. Nur drei witterungsbedingte, Unfälle - allesamt leicht - zählte die Polizei kreisweit bis zum Mittag. In der abschüssigen Agetexstraße in Haßlinghausen war ein Lastwagen in einen Laternenpfahl gerutscht.

Nicht mit Schneelast, sondern mit der damit verbunden Nässe hatte ein umgestürzter Baum an der Löhener Straße zu tun (siehe Kasten). Tiefbauamtsleiter Willi Schäfers verzeichnete einen Winterdienst "ohne größere Probleme" für den städtischen Bauhof. "Da wir nachts nicht alarmiert wurden, sind wir erst kurz nach 6Uhr mit Dienstbeginn rausgefahren und waren zügig mit dem Räumen durch."

Markus Beule von der Straßenmeisterei des Landesbetriebs stellt sich für die Nacht und den heutigen Morgen auf weitere Einsätze ein. "Es soll zwar nicht mehr schneien, aber es könnte glatt werden."