Ennepe-Ruhr: 539 Vierjährige erhalten Sprachförderung

Sprachvermögenstest: Das Verfahren wurde vereinfacht. 2700 Kinder wurden untersucht.

Ennepe-Ruhr. 539 von 2700 Vierjährigen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis benötigen eine Förderung, um ihre Sprachvermögen bis zur Einschulung in zwei Jahren zu verbessern und mögliche Entwicklungsverzögerungen wettzumachen. Das ist das Ergebnis des vom Land vorgeschriebenen zweistufigen Sprachtests "Delfin4", der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Mit 19 Prozent liegt der Förderbedarf um vier Prozent unter dem Landesschnitt.

Im Vergleich zur Premiere 2007 wurden die Tests leicht verändert. Damals hatten Wohlfahrtsverbände kritisiert, dass Stufe eins zu schwer und Stufe zwei zu leicht gewesen sei, so dass Kinder einerseits unnötig belastet, andererseits die Förderschwelle aber zu niedrig angesetzt worden sei. Bemängelt wurde auch, dass Grundschullehrerinnen und nicht die gewohnten Erzieherinnen den zweiten Test - einen Einzeltest - leiteten.

"Die Rolle der Erzieherinnen ist diesmal gestärkt worden", sagte Schulrat Joachim Niewel. Wer schon in der ersten Stufe - einem spielerischen Gruppentest - deutliche Defizite offenbarte, dem blieb der Einzeltest diesmal erspart. Das galt für 309 Kinder. 705 Kinder mussten in Stufe zwei - das Pfiffikus-Haus.

Diesen Einzeltest hatten auch die 320 Vierjährigen zu absolvieren, die keine Tageseinrichtung besuchen. Danach wurde für noch einmal 230 Kinder eine Sprachförderung empfohlen. Die erhalten aus Sprockhövel insgesamt 20 Kinder. Das Land stellt zu diesem Zweck jährlich 340 Euro zur Verfügung.