Viele Händler — darunter auch er — erlebten wegen der Wetterkapriolen Umsatzeinbußen. Bei vielen seien sie so groß wie nie zuvor; Weiss beziffert sie in seinem Laden auf fast 50 Prozent. „Das war einer der schlechtesten Starts ins Weihnachtsgeschäft in 40 Geschäftsjahren“, klagt er.

Zum Winterchaos kamen laut Weiss dann auch noch Parkplatzprobleme. Auf vielen Parkplätzen in den Innenstadtbereichen lagen hohe Schneehügel — Parken war so für viele Kunden unmöglich. Zudem habe man wie in jedem Jahr mit der Abwanderung der Kunden in größere Städte oder Einkaufszentren wie den Ruhr Park in Bochum zu kämpfen gehabt.

Auch in der Goldschmiede Feldsieper in Niedersprockhövel erlebt man in diesem Jahr einen Umsatzrückgang. „Bei vielen sitzt das Geld immer noch nicht so locker“, erzählt Inhaber Siegbert Feldsieper.

Viele Leute kämen im Moment daher eher in sein Geschäft, um ihm ihr altes Gold zu verkaufen. Bereits seit drei Jahren, so der Goldschmied, habe sich das Weihnachtsgeschäft verändert. Die Leute seien einfach nicht mehr so freigiebig.

In der Buchhandlung Balthasar ist die Lage ähnlich trist. Inhaber Thomas Balthasar bemerkt einen starken Rückgang der Zahl seiner Kunden. Viele von ihnen führen ins Carré nach Hattingen, und so mancher, da ist er sich sicher, bestellt dieser Tage die Bücher auch im Internet.

„Die Umsatzeinbuße, die wir bis jetzt haben, können wir in den letzten Tagen des Weihnachtsgeschäfts eigentlich schon nicht mehr aufholen.“ Das Loch sei riesig, findet auch Weiss. „Der Dezember ist für die meisten der wichtigste Geschäftsmonat.“ Zufrieden ist man hingegen bei Sport Krön.

„Wir können uns nicht beklagen“, sagt Reinhard Krön. Viele Kunden rüsteten sich in seinem Laden für den Ski-Urlaub aus. Dass es nun draußen so kalt sei, komme ihm natürlich auch zugute. „Da geht schon mal der ein oder andere Schal oder Handschuhe mehr über die Ladentheke.“