Solarstrom vom Firmendach

Auf dem Dach der Firma Düchting ist die größte Photovoltaikanlage im EN-Kreis angebracht.

Hiddinghausen. An schönen Sommertagen schnurrt der Stromzähler bei Düchting Walzen an der Lagerstraße besonders fleißig. Denn hier wird für Produktion und Montage nicht nur Energie verbraucht, sondern seit kurzem auch erzeugt. Grund: Das 2100 Quadratmeter große Flachdach der Halle trägt seit Juli eine Photovoltaikanlage - die größte im Ennepe-Ruhr-Kreis. Die Jahresleistung von prognostizierten 130 000 Kilowattstunden reicht, um eine Siedlung mit 30 Häusern mit Strom zu versorgen.

"Regenerative Energien haben mich schon immer interessiert, wir haben viele Kunden in der Stromwirtschaft", nennt Wolfgang Düchtung, Inhaber der Mutter-Firma Düchting-Pumpen in Witten den Ausgangspunkt für sein Projekt, in das er viel Zeit und Herzblut investiert hat. Windräder möge er nicht besonders, weil sie Landschaften veränderten, aber Solaranlagen könne man gelungen in Gebäude einbringen.

In der Tat sind die Zellen auf dem Dach vom Boden aus nicht zu erkennen. Bei einem Neigungswinkel von nur 12 Grad (normal sind 35) haben sie zwar eine etwas geringere Leistung, dafür konnten aber auch die Zwischenräume, die nötig sind, damit sie sich nicht gegenseitig beschatten, minimiert werden - und der Wind hat weniger Angriffsfläche, denn die Anlage ist nicht ins Hallendach gebohrt, sondern mit ausgeklügelter Technik nur an den Ecken beschwert.

Fast ein Jahr lang hat sich Wolfgang Düchting auf Messen und bei Experten, ja sogar beim Fraunhofer-Institut erkundigt, welche Technik und welche Zellen für seine Anwendung die leistungsfähigsten sind. "Ich lege ja auch bei unseren Maschinen Wert auf einen maximalen Wirkungsgrad", begründet er seine Akribie. Mit einem amerikanischen Hersteller wurde er schließlich einig und fand mit Jürgen Blasius aus Schwelm und seiner BSS Solar-Systeme auch einen Planer und Monteur, der die Technik aufs Hallendach brachte.

Insgesamt 830 000 Euro hat Düchting investiert. Der Strom fließt ins AVU-Netz und wird mit garantierten und subventionierten 40,268Cent pro Kilowattstunde (der Satz für kleine Anlagen liegt etwas höher) honoriert.

Die fünfstellige Vergütung für Juli hat Wolfgang Düchting schon in Händen und auch die Augustzahlen, stellen ihn sehr zufrieden. "Ob die Erwartungen erfüllt werden, kann ich erst in einem Jahr sagen, aber so wie es angelaufen ist, sind die 130 000 Kilowattstunden Jahresleistung sicher eher konservativ kalkuliert."