Umwelt-Experte Kopatz: „Die Erderwärmung ist hausgemacht“

Michael Kopatz referierte in der Sparkasse über den Klimawandel.

Sprockhövel. Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit, Raffgier der Wirtschaft - es waren die ganz großen Themen, die Michael Kopatz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie am Mittwochabend ansprach. Michael Ebel von der Lokalen Agenda 21, die zum Themenabend eingeladen hatte, fasste schon vor dem Vortrag zusammen, was danach alle dachten: "So kann es nicht weitergehen."

"Wir leben, als hätten wir vier Erden", begann Umwelt-Experte Kopatz seinen Vortrag. Er meinte: Hätten Inder und Chinesen schon heute den Lebensstandard der westlichen Industrieländer, würden vier Mal mehr Rohstoffe verbraucht. Sorge bereitet Kopatz dabei vor allem die Gelassenheit, mit der die Menschen der Klimaveränderung entgegen sehen. Dabei seien sich 99 Prozent der Wissenschaftler einig: "Die Erderwärmung ist hausgemacht." Dennoch seien die umweltpolitischen Ziele der Politik, mit Ausnahme der Nutzung von regenerativen Energien, allesamt verfehlt worden.

Als Resümee forderte der Klima-Experte eine "Glückspolitik" anstelle einer Politik, die nur auf wirtschaftliches Wachstum ausgerichtet ist. Die interessierten Sprockhöveler hörten am Mittwochabend einen unterhaltsamen, aber sehr populistischen Vortrag.

Etwa die Forderung nach Reduzierung des CO2-Ausstoßes auf nur 20 Prozent des heutigen Verbrauchs. Das wurde zwar gefordert, die Wege dahin aber außen vor gelassen. Als Fazit zogen alle Beteiligten: "So kann es nicht weitergehen" - aber wie es weitergehen soll, konnte an diesem Abend auch nach dem Vortrag niemand beantworten.