Sprockhövel: Schule fühlt sich benachteiligt

Das politische Votum, die weiteren Sanierungen des Gebäudes zu verschieben, trifft völlig unvermittelt.

Sprockhövel. Von außen mit Preisen für fortschrittliche Lern- und Förderkonzepte überhäuft, von der Lokalpolitik im Stich gelassen, so fühlen sich derzeit die Verantwortlichen an der Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel.

Wie berichtet hatte der Betriebsausschuss am Montag einstimmig beschlossen, für 2010 geplante Sanierungsmaßnahmen an der Schule zu verschieben, bis ein Konzept zum Fortbestand der Schule vorliegt.

"Wir lesen daraus, ,lohnt es sich überhaupt noch mit der Schule?’", sagt Schulleiterin Christiane Albrecht. Bevor man vielleicht auf eine landespolitische Debatte über den Bestand der Schulform Hauptschule reagiere, möge man sich doch die eigene Schule anschauen.

"Unsere Arbeit wird von der Bezirksregierung, vom Bürgermeister und auch von den Eltern anerkannt, wir könnten sogar wieder wachsen", sagte sie und verweist darauf, dass sie gerade drei Anfragen für die Klasse 9 und eine für die Klasse 7 ablehnen musste. "Beide Jahrgänge haben damals in der Fünf mit unter 20 Schülern angefangen, jetzt sind sie mit 32 und 30 picke packe voll. Aber um sie zu teilen, fehlt uns die Lehrerkapazität", erläutert Albrecht.

Zweites Beispiel: Gerade noch habe die Schule aus Bundesmitteln 50 000 Euro zur Ausgestaltung des erweiterten Ganztags erhalten und kurzfristig in Mensa, Musikanlage und Terrarien-Raum investiert. "Es macht doch keinen Sinn, jetzt bei den in den vergangenen Jahren erfolgten Sanierungsmaßnahmen an der Schule eine Pause einzulegen."

Die Eingangsfront ist inzwischen komplett saniert. Die Fenster in den Klassenräumen hätten dagegen seit Jahren einen Austausch bitter nötig. Albrecht: "Oft kann man nur noch zwei von vier Fenstern öffnen." Auch der Sonnenschutz sei teilweise defekt.

Für den Austausch waren Gelder in dem Sanierungspaket vorgesehen, das jetzt geschoben wurde. Um Geld aus der Schulpauschale des Landes nicht verfallen zu lassen, sollen stattdessen Dachsanierungsmaßnahmen an der Grundschule Haßlinghausen vorgezogen werden.

"Man hätte ja vorher mit uns reden können, was am dringlichsten ist", sagt Uli Winkelmann, Sonderpädagoge an der Schule und sieht ein fatales Signal für Schüler wie Lehrer. "Pädagogisch sind wir auf dem Vormarsch und dann kriegen wir diesen Nackenschlag."