Aktion gegen Rassismus Stadt stellt sich an den zehn Ortseingängen gegen Rassismus
Sprockhövel. · Dass viele Kommunen sich dazu bekennen, bunt und tolerant zu sein, ist beinahe selbstverständlich. Doch in Sprockhövel ist das Bekenntnis zu Grundsätzen des friedlichen Miteinanders ab sofort nicht zu übersehen.
Dass viele Kommunen sich dazu bekennen, bunt und tolerant zu sein, ist beinahe selbstverständlich. Doch in Sprockhövel ist das Bekenntnis zu Grundsätzen des friedlichen Miteinanders ab sofort nicht zu übersehen. In allen zehn Ortseingangs- und Ausgangstellen der Stadt wurden vom Bauhof Schilder mit der Botschaft „Sprockhövel hat keinen Platz für Rassismus“ angebracht. Der scheidende Bürgermeister Ulli Winkelmann ließ es sich nicht nehmen, bei der Aktion die Mitarbeiter des Bauhofs gemeinsam mit Stéphane Bell, dem städtischen Jugendausbildungsvertreter Sprockhövels, zu unterstützen.
Rat hatte
einstimmig entschieden
In einer Ratssitzung im Juni hatte Bell von seinen negativen Erfahrungen mit Rassismus berichtet. „Ich bin glücklich darüber, dass ich sowas hier in Sprockhövel zu keiner Zeit erleben musste.“
Die Initiative, sich in dieser Form gegen Rassismus zu stellen, ergriffen die Flüchtlingshilfe Sprockhövel und die evangelische Kirchengemeinde Sprockhövel – Bredenscheid, die sich gemeinsam mit ihrem Wunsch an Ulli Winkelmann gewandt hatten. Da die Vereine und Gemeinden keinen Antrag an den Rat verfassen dürfen, übergab der zum Ende Oktober aus dem Amt scheidende Bürgermeister den Gedanken in die politischen Gremien. Erstmalig in der Ära Winkelmann (und wohl auch selten zuvor) beschlossen die politischen Vertretungen aller Parteien einstimmig den Antrag in der letzten Ratssitzung vor den Kommunalwahlen Anfang September. In dem stellen sie sich gegen Rassismus, setzen damit zugleich auch ein Zeichen gegen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Extremismus jeglicher Art.
„Sprockhövel ist eine weltoffene, vielfältige, tolerante und internationale Stadt, die von unterschiedlichen Kulturen und einem friedlichen Zusammenleben aller Menschen profitiert. Hinter dieser Aussage stehen ohne jegliche Ausnahme alle politischen Parteien und Vertreter im Rat“, wiederholte Winkelmann den Kern des Antrags und erinnerte daran, dass Sprockhövel als Wiege des Bergbaus selbst aus Integration entstand. Dabei betonte der erste Bürger der Stadt noch einmal, dass in Sprockhövel kein Platz für menschenverachtendes Gedankengut und Fremdenfeindlichkeit sei. Das kann man jetzt auch in allen Ortseingängen lesen.