Staubige Asche statt Rasen
Ascheplatz: Der VfL Gennebreck will sein Projekt Kunstrasenplatz nun endlich verwirklichen.
Sprockhövel. Die Weichen sind gestellt, bald kann es richtig losgehen beim VfL Gennebreck: In naher Zukunft sollen die Spieler nicht mehr auf einem Ascheplatz kicken. Denn der ist - neben einem weiteren, dem alten Sportplatz in Haßlinghausen - der einzig übrig gebliebene in Sprockhövel.
Künftig soll der Ball über einen Kunstrasenplatz rollen. Die Begründung liefert Geschäftsführer Stefan Books: Ein Kunstrasen sei inzwischen so etwas wie die "Geschäftsgrundlage für Fußballvereine".
"Bei vielen Eltern ist so etwas das Hauptargument, wenn sie ihre Kinder in einem Verein anmelden". Natürlich sei der VfL Gennebreck mit seinem neuen Vereinsheim sowie mit der breit angelegten Jugendarbeit bei vielen beliebt, in letzter Zeit verzeichnet er verstärkten Zulauf.
Dennoch, sagt Books, sei es an der Zeit, den alten Spieluntergrund komplett zu sanieren. "Alle anderen Vereine in Sprockhövel haben bereits einen Kunstrasenplatz", bemerkt Books. Überstürzen will der Verein jedoch nichts. Bis konkrete Schritte eingeleitet werden, dauert es noch eine ganze Zeit.
Die Grundlagen zur Vorbereitung seien aber schon geschaffen, sagt der Geschäftsführer: "Wir haben eine große Arbeitsgruppe gegründet und im April zum ersten Mal die Mitglieder eingeladen. Vertreten sind unter anderem Unternehmer, Architekten, Steuerfachleute, Bankkaufleute und ein Mitglied des Stadtsportbundes", berichtet Books.
Alle diese Personen - insgesamt etwa 15- haben Interesse daran, das Projekt Kunstrasenplatz zu fördern. Wie das im Einzelnen geschehe und was es grundsätzlich für Möglichkeiten gebe, werde bei einem nächsten Treffen noch im Detail besprochen, , sagt Books.
Erörtert würden dann zum Beispiel die Quellen möglicher Sponsorengelder sowie die gesamte finanzielle Abwicklung. In einem weiteren Schritt wurde am 4. Juli dieses Jahres die Satzung des "Fördervereins VfL Gennebreck" unterschrieben.
Die bisher zehn Mitglieder werden künftig Spender und Förderer akquirieren. "Das wird aber erst nach den Sommerferien, wahrscheinlich im September, geschehen", so Books.
Zunächst wollen die Beteiligten das Gespräch mit der Stadt Sprockhövel suchen, da diese bei derartigen Projekten für gewöhnlich als Hauptfinanzierer fungiert. "Wir wollen die Stadt aber in keiner Weise unter Druck setzen", hebt Books hervor.
Mit 350.000 bis 400.000Euro Gesamtkosten für den Kunstrasen rechnet der Verein, inklusive Arbeiten am Untergrund wie beispielsweise Drainage. Etwa 70.000 bis 80.000 Euro davon müsste er Schätzungen von Books zufolge selbst aufbringen. "Ein Zeithorizont von etwa vier Jahren ist sicher realistisch."
Mittelfristig möchte der VfL Gennebreck Flächen des neuen Kunstrasens online an willige Förderer verkaufen. Auf der Homepage des Vereins und auch einer noch einzurichtenden zusätzlichen Seite könnten sich Interessenten das Schmuckstück ansehen und quadratmeterweise kaufen.
"Die Sponsoren stehen dann später mit Namen auf einer großen Tafel am Sportplatz", sagt Books. "Filetstücke"des Kunstrasenplatzes - Strafraum, Anstoß oder Eckfahnenfläche - sollten gesondert versteigert werden.