Weiße Schäferhunde: Herzkamper züchten „Weiße Wupper-Wölfe“
Das Leben mit den Hunden bestimmt den Alltag.
Herzkamp. Der Weg der Familie Lompe von Wuppertal nach Sprockhövel führte über Passau. Schuld daran waren die Hunde, genauer: die Weißen Schäferhunde. Inzwischen im fünften Jahr betreiben Lompes die Zuchtstätte „von den Weißen Wupper-Wölfen“. Feli, ihre erste Weiße, stammt von einem Passauer Züchter. Und als es dann ernst wurde mit den Wupper-Wölfen, da musste ein neues Zuhause gefunden werden. Das liegt jetzt am Ochsenkamp.
Susanne Lompe sitzt am Küchentisch, an der Längswand dösen in ihren Körben: die zehnjährige Feli, Gha-Shania und ihre Tochter aus dem ersten Wurf, Ajuschka. Der Rüde Ace wohnt bei Susanne Lompes Tochter, die oben im Haus ihren eigenen Haushalt führt.
Warum überhaupt Hunde? Susanne Lompe: „Mit Hunden zu leben, ist eine Lebensart. Es ist ein Stück Natur. Es ist faszinierend, ihr Verhalten zu beobachten und spannend, wie sie mit Menschen kommunizieren.“
Natürlich ändere sich das Leben, zumal mit mehreren Hunden, sagt sie, und ihr Mann Wolfgang nickt. Fernreisen etwa seien vorbei, Kinoabende selten. Aber man lerne auch Menschen kennen. Das sind einmal Welpenkäufer, die die Lompes sorgfältig aussuchen und wenn möglich den Kontakt halten. Drei Würfe sind bisher bei den Wupper-Wölfen gefallen.
Da sind aber auch Menschen, die man auf Zuchtschauen trifft oder bei der Verbandsarbeit im Bundesverein für Weiße Schweizer Schäferhunde (BVWS), Lompes haben die Landesgruppe NRW mit aufgebaut. Bestand sie anfangs aus drei Mitgliedern, so sind es zurzeit etwa 90.
Ein Großteil von Susanne Lompes Leben nehmen die Hunde ein, auch wenn die Zucht eine reine Hobbyzucht ist. Inzwischen arbeitet die Erzieherin nur noch halbtags im Kindergarten. Als Trainerin aus dem Hause Martin Rütter ist sie zudem in einer Wuppertaler Hundeschule aktiv. Und auch die eigenen Hunde verlangen nach Beschäftigung.
Besonders gerne ist Susanne Lompe mit dem Trike unterwegs. Das ist ein dreirädriges Gefährt, vor das Ajuschka und Gha-Shania gespannt werden und das sie mit Begeisterung ziehen. Wenn es die Temperaturen zulassen, ist sie meistens in der Gegend um Hilden unterwegs. Lompe: „In Sprockhövel ist es doch ein bisschen zu steil, da müsste ich zu oft absteigen und mitlaufen.“ Mantrailing und Agility sind weitere Betätigungsfelder.
Erst wenn genug Welpeninteressenten beisammen sind, fangen Lompes an, einen Wurf vorzubereiten und machen sich auf die Suche nach einem passenden Rüden. Wolfgang Lompe: „Gesundheit, Wesen und Aussehen sind die Säulen von Zucht. Wir wollen die Rasse verbessern. Alles andere wäre einfach Vermehrung.“ Einen Rüden, der zu Ajuschka passt, haben Lompes bereits im Auge.