Herausfordernd und anspruchsvoll war das Geschäftsjahr 2024 nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Volksbank im Bergischen Land, Andreas Otto. Die „unruhigen Zeiten“ werden die Geschäftsaktivitäten der Genossenschaftsbank auch in diesem Jahr begleiten. Doch die Volksbank sei gerüstet: „Wir sind stark aufgestellt, wir werden weiter Substanz aufbauen“, sagte Otto am Dienstag bei der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens in der Zentrale am Tenter Weg in Remscheid.
Rezession in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland, wirtschaftliche Unsicherheiten auch hervorgerufen durch die Zollpolitik der USA – „wir leben in einem Umfeld ohne Wachstum“, sagte Andreas Otto. Das mache sich auch in der Region bemerkbar. „Für einige Firmen wird es schwierig, überhaupt noch in die USA zu exportieren“, weiß der Vorstandsvorsitzende der Volksbank aus Gesprächen mit Kunden. Betroffen seien unter anderem auch die Werkzeug- und Schneidwaren-Industrie aus Remscheid und Solingen.
Die Volksbank im Bergischen Land bietet sich in unsicheren Zeiten als „Stabilitätsfaktor“ an. Andreas Otto betonte, dass es weiter bei 20 Filialen in der Region bleiben werde. Je eine gibt es in Wermelskirchen, Mettmann, Velbert, Hilden, Haan sowie Schwelm, Radevormwald, Burscheid und in Hückeswagen. Darüber hinaus drei in Solingen, vier plus die Firmenzentrale in Remscheid und vier in Wuppertal. Otto versicherte: „Wir werden keine Filiale schließen. Wir sind hier gut aufgestellt.“
Entsprechend optimistisch blicken auch seine Vorstandskollegen Christian Fried und Henning Wichart in die nahe Zukunft. Sie präsentierten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 eine „zufriedenstellende Bilanz“. Die Bilanzsumme in Höhe von 2,97 Milliarden Euro ist gegenüber 2023 nahezu konstant geblieben, das Geschäftsvolumen moderat um 3,5 Prozent auf 5,69 Milliarden Euro gewachsen.
Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat
eine Dividendenzahlung vor
Anlass zur Freude und Zufriedenheit gibt es durch das beste Wertpapierergebnis in der Geschichte der Volksbank im Bergischen Land. Die Wertpapiereinlagen der Kunden sind um fünf Prozent gestiegen, und die Wertpapierbestände sind insgesamt um 200 Millionen Euro auf rund 1,6 Milliarden Euro angewachsen. Hier erwartet Henning Wichart in diesem Jahr weitere Steigerungen.
Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat eine Dividendenzahlung in Höhe von sechs Prozent vor. Darüber wird im Juni entschieden. Daneben wird das Vor-Steuer-Ergebnis von 15,8 Millionen Euro auch zur Stärkung des Eigenkapitals verwendet. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis von 2024“, sagte Christian Fried. Zumal auch die Zahl der Volksbank-Mitglieder um mehr als 300 auf 12 823 gestiegen ist, die Zahl der Mitarbeiter liegt konstant bei 370.
Zuversicht resultiert sich auch durch eine gestiegene Nachfrage bei privaten Baufinanzierungen, zudem würden Logistik-Immobilien verstärkt nachgefragt. Eine Belebung sei zudem bei barrierefreier und energieeffizienter Wohnbebauung zu beobachten.
Unter dem Strich erwartet die Volksbank im Bergischen Land ein „turbulentes“ Jahr – zumal es Risiken gab und gibt. So hat man im vergangenen Jahr im Kreditgeschäft erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt festgestellt, dass der Wertberichtigungsbedarf gestiegen ist. Trotzdem konnte die Volksbank das Kreditgeschäft in 2024 konstant halten. Das sei auch durch den großen Einsatz der Mitarbeiter möglich geworden, betonte Andreas Otto.