Waffenverbotszone in Düsseldorf 73.000 Menschen in der Altstadt kontrolliert
Düsseldorf · Seit drei Jahren gibt es die Waffenverbotszone bereits. Die nächste könnte am Worringer Platz in der Innenstadt ausgewiesen werden.
Seit genau drei Jahren hängen die gelben Schilder mit der Aufschrift „Waffenverbotszone“ in der Düsseldorfer Altstadt. Zusammen mit zwei Kölner Ausgehmeilen hatte man kurz vor Weihnachten 2021 zum ersten Mal diese Bereiche in NRW etabliert. Die Zahl der Kontrollen in dieser Zeit ist beeindruckend. Am Worringer Platz könnte bald eine weitere Zone entstehen.
In der Waffenverbotszone an der „längsten Theke der Welt“ wurden in den drei Jahren bis einschließlich November 73.025 Menschen kontrolliert, so die Polizei auf Anfrage. Dabei seien 569 Messer und 184 sonstige Waffen gefunden worden. Die Zahl der Waffen ist im Vergleich zu den Kontrollen verhältnismäßig gering, die Polizei betont aber: „Jeder sichergestellte gefährliche Gegenstand sowie jedes Messer könne nicht mehr bei körperlichen Auseinandersetzungen eingesetzt werden. So werden effektiv schwere Folgen bei Körperverletzungsdelikten eingedämmt oder gar vermieden.“
Stärkere Polizeipräsenz
und Videoüberwachung
Die Waffenverbotszone sei daher „ein Baustein von vielen“, um die Altstadt sicherer zu machen. Dazu gehörten auch besonders viele Polizisten bei konzertierten Aktionen, die Videoüberwachung, die stärkere Beleuchtung unter anderem am Rheinufer, Bodycams oder die seit einigen Jahren im Einsatz befindlichen Elektroschockgeräte (Taser).
Die ersten Waffenverbotszonen waren seinerzeit in Nordrhein-Westfalen dort eingerichtet worden, wo am Wochenende partymäßig besonders viel los ist. Sie gelten daher – bis heute – auch nur freitags und samstags, jeweils vom Abend bis zum Morgen des Folgetages. Genauso an den Karnevalstagen. In dieser Zeit darf man selbst kleinere Klingen – wie Taschenmesser – nicht mit sich führen. Die Polizei darf jede Person ohne Anlass, also einen konkreten Verdacht, kontrollieren.
Inzwischen gibt es eine weitere Waffenverbotszone im westfälischen Hamm und in Köln am Wiener Platz im rechtsrheinischen Stadtteil Mülheim. Diese Zone könnte ein Vorbild für Düsseldorf werden: Sie gilt nämlich jeden Tag, rund um die Uhr und wurde nicht wegen des Partyvolks, sondern der Alkohol- und Drogenszene vor Ort eingerichtet.
Das erinnert an den Worringer Platz und die Gegend bis zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Hier gibt es ähnliche Probleme. Vor wenigen Wochen hat die Stadt unter anderem mit der Polizei das Projekt „Sibu“ (Sicherheit im Bahnhofsumfeld) ins Leben gerufen. Ähnlich wie in der Altstadt will man ganz verschiedene Maßnahmen anpacken, um den Menschen in der Gegend wieder ein besseres Gefühl zu geben.