Persönliche Tipps aus der Redaktion Viersen 7 Geschenktipps, die (fast) nichts kosten

Viersen · 533 Euro geben die Deutschen aktuell im Schnitt jährlich für Weihnachtsgeschenke aus. Auch wenn alle sparen müssen – das ist ein neuer Höchstwert. Wir schwimmen gegen den Strom: Die Mitglieder der Redaktion Viersen geben sieben Tipps für schöne Weihnachtsgeschenke, die (fast) nichts kosten.

Unsere Redakteurin Maren Kaster backt Plätzchen, die sie ihren Lieben zu Weihnachten schenken will. Wir finden: Wichtiger als Perfektion ist beim Schenken der gute Wille - und eine Portion Humor.

Foto: Maren Kaster


Ein paar liebe Zeilen

Ich habe von einer Familie gehört, da hat man sich gegenseitig statt materiellen Geschenken einen Brief geschrieben zu dem Thema: „Was ich an dir mag!“ Zugegeben: Meine drei Kinder haben lange Gesichter gemacht, als ich das vorgeschlagen habe. Aber ich habe nicht locker gelassen: Im vergangenen Jahr hat jeder jedem zu Weihnachten drei Dinge geschrieben, die er an ihm mag. Meine Teenager-Söhne fanden das erst ziemlich affig, aber dann haben sie so herzergreifende Dinge geschrieben, dass ich eine Schleife um meine Briefe gebunden habe und sie auch in 20 Jahren noch mit einem warmen Gefühl lesen werde.


Gutschein für gemeinsame Zeit

Warum nicht einfach mal einen Zeit-Gutschein zur freien Verfügung schenken? Der Text könnte lauten: „Ich schenke dir drei Stunden Zeit und du kannst frei entscheiden, was wir gemeinsam tun.“ Damit geht man natürlich auch das Risiko ein, aus seiner persönlichen Komfortzone rausgeholt zu werden und plötzlich beim Salsa-Schnupperkurs zu stehen oder im Winter im See zu schwimmen. Aber den Nervenkitzel schenkt man dann mit. Auch das ist ein Geschenk, dem anderen zu vertrauen, dass er einen schon gut genug kennt, um das einzuschätzen.


Einladung zu einem Bad im Wald

An Weihnachten ist bei uns zu Hause die Hütte immer voll. Mein mittlerer Sohn hat an Heiligabend Geburtstag, also steht vor der Bescherung zunächst Kindergeburtstag an. Und an den Feiertagen und zwischen den Jahren kommen oft meine Freunde aus der Kindheit und Jugend zu Besuch, die längst in der Ferne wohnen und über Weihnachten ihre Eltern besuchen. Anna lebt und arbeitet seit Jahren in der Schweiz, sie ist die Taufpatin unseres „Christkindes“. Sie bekommt jedes Jahr von mir einen Gutschein zum Waldbaden. „shinrin-yoku“ nennen die Japaner das Waldbaden, und wenn man im Internet schaut, kommt man aus dem Staunen nicht heraus, wie wertvoll Waldbaden ist: Der Körper schüttet, umgeben von Bäumen, weniger Cortisol-Stresshormone aus, Blutdruck, Herzfrequenz und Immunsystem werden verbessert. Mir geht’s schlicht darum, mit einer guten Freundin ein, zwei Stündchen durch die Natur zu laufen und zu quatschen. Anschließend wärmen wir uns in einem Café auf. Die Getränke dort übernimmt traditionell Anna.


Ein Fotobuch gestalten

Wir alle streben nach materiellen Dingen. Doch was am Ende wirklich bleibt, sind die Erinnerungen an einen schönen Tag, einen gemeinsamen Urlaub, die Geburt des Kindes, die große Party oder das spontane Treffen zum Kaffee. Bei vielen dieser Anlässe Ereignissen nehmen wir das Handy aus der Tasche und grinsen hinein – als spätere Erinnerung, wie unvergesslich es war. Wieso also nicht ein Fotobuch gestalten aus genau diesen Momentaufnahmen? Tipp: Neben Fotos können Belege, Eintrittskarten, Festivalbändchen, Muscheln, Sand und Flyer das Buch aufwerten.


Das Fest der Liebe geht durch den Magen

Warum nicht selbst gemachte Plätzchen, Lebkuchen, Stollen oder Pralinen verschenken? Auch selbst gemachte Backmischungen können im Glas schön zum Geschenk hergerichtet werden. Und wem jegliches Gefühl und Talent fürs Backen fehlt (die Verfasserin dieser Passage kann das aus vollstem Herzen nachvollziehen), der kann auf andere selbst gemachte Kleinigkeiten aus der Küche zurückgreifen. Beispielsweise Marmelade, Apfel- oder Pflaumenmus aus Früchten des eigenen Gartens, ein selbst verfeinertes Öl mit Knoblauch oder Rosmarin oder ein Brotaufstrich.


Zusammen am Brettspieltisch

Seien wir doch mal ehrlich: In jedem Haushalt wird mehr gedaddelt oder auf dem Handy durch Social Media gescrollt, als uns allen lieb ist. Also zurück an den Tisch und das gute alte Brettspiel ausgepackt. Natürlich gibt es Jahr für Jahr großartige Neuheiten, die dann aber auch schnell das Portemonnaie belasten. Doch in vielen Haushalten liegt garantiert auch noch eine Spielesammlung. Und bei Mensch ärgere Dich nicht oder Mau-Mau gibt es viel zu lachen und viel Interaktion innerhalb der Familie. Und wer es doch moderner mag und vielleicht doch einen Bildschirm anknipsen will: Auf brettspielwelt.de oder boardgamearena.com gibt es viele moderne Brettspiele am PC zu spielen. Damit kann dann auch über weite Entfernungen hinweg am Brettspieltisch Platz genommen werden, die Zugänge zu den Plattformen sind kostenlos.


Einfach dem anderen mal die Arbeit abnehmen

Ähnlich wie Gutscheinen für Unternehmungen sind auch Gutscheine für diverse Arbeiten eine Möglichkeit. Besonders Mama und Papa freuen sich, wenn der Nachwuchs ein Gutscheinbuch bastelt, in dem Hausarbeiten abgenommen werden. Das ist dann beispielsweise „Heute nehme ich die Wäsche ab“ oder „einmal Staubsaugen“ oder vielleicht „Heute koche ich“. Diese Gutscheine kann der Beschenkte einfach einlösen und die Arbeiten werden (meist) ohne Murren erledigt. Auch wenn das Menü dann aus der Raviolidose kommt...