Weihnachten 2024 in Kempen Die Leidenschaft für die Riesenkrippe

St Hubert · Hans-Peter Müller aus St. Hubert ist leidenschaftlicher Krippensammler. In diesem Jahr hat er mit seinen Enkelkindern gleich sieben Krippen aufgebaut. Sie können ab dem 27. Dezember besichtigt werden.

Die große Krippenlandschaft wurde aufwendig dekoriert. Etliche Figuren stellten Hans-Peter Müller und seine Enkel auf.

Foto: Norbert Prümen

Vor dem Vorgarten von Helga und Hans-Peter Müller im Kempener Stadtteil St. Hubert bleiben Passanten staunend stehen: Die sonst eher leere Fläche hat sich in eine einzige große Krippenlandschaft verwandelt. Vor einem großen Stall, komplett aus Wurzeln gebaut, sind Ochs‘ und Esel, Schafe und Ziegen aufgestellt. Ein Hirte ist zu sehen. Josef und Maria stehen an der noch leeren Krippe, denn „das Jesuskind legen wir erst am Heiligen Abend hinein“, wie Hans-Peter Müller verrät. Auf der anderen Seite sind bereits die Drei Heiligen Könige samt Kamel im Anmarsch.

Diese Szene im Vorgarten ist aber nicht die einzige, die bei Familie Müller am Heideweg 9 in St. Hubert zu sehen ist. Wie in jedem Jahr ist der 78-Jährige seiner ganz besonderen Leidenschaft nachgegangen – und hat gleich mehrere Krippenlandschaften aufgebaut. In diesem Jahr sind es sieben Stück, die im Vorgarten, im Garten und im Wintergarten entstanden sind. „Im November habe ich angefangen, ich bin fast fertig. Dabei hatte ich fleißige Unterstützung von meinen Enkeln Ben und Lukas“, sagt Hans-Peter Müller lächelnd. Wie viele Stunden Arbeit in den Krippenaufbauten stecken, kann der Senior nicht sagen: „Aber mir macht es immer wieder Spaß. Und ich freue mich, wenn ich damit anderen Menschen eine Freude machen kann.“

Er baut die Krippen nämlich nicht nur für sich und seine Familie auf. Jeder Interessierte kann sich die Krippen anschauen, und zwar ab Freitag, 27. Dezember. Die Krippe im Vorgarten ist von der Straße aus zu sehen. Ansonsten geht es durch das Tor an der Seite in den Garten und von dort auch zum Wintergarten. Im Garten sind es nahezu lebensgroße Figuren, die in dem aus Strohmatten gebauten Stall stehen. „Die Kinder, die mit ihren Eltern oder Großeltern kommen, setzen sich am allerliebsten auf den Ochsen und den Esel, was sie auch dürfen. Eltern oder Omas und Opas zücken dann immer die Handys für Erinnerungsfotos“, sagt Hans-Peter Müller.

Im Wintergarten geht es filigraner zu. Einrahmt vom geschmückten Weihnachtbaum und dem von der Decke baumelnden Adventskranz mit seinen dicken roten Kerzen, ist hier Gucken angesagt. Highlight ist die große Krippenlandschaft, die über Eck aufgebaut wurde. Aus Wurzeln, Moos und Kork ist eine Landschaft mit kleinen Dörfern entstanden, in der mehrere Krippenszenen zu entdecken sind. Darunter auch neue Figuren, wie Hans-Peter Müller berichtet.

Hans-Peter und Helga Müller, hier mit Enkel Ben, in der großen Krippe. Der Stall wurde aus Strohmatten gebaut.

Foto: Norbert Prümen

Das Moos wurde gemeinsam
in der Eifel gesammelt

Unzählige liebevoll gestaltete Details ziehen die Blicke auf sich. „Den Hügel habe ich ganz alleine gemacht“, erzählt Enkel Lukas und deutet auf den großen Wurzelstock, der wie ein Berg in die Höhe ragt und auf dem eine kleine Kapelle sowie ein Stückchen tiefer eine Mühle stehen. Ziegen klettern auf dem Berg umher, auch ein Hirte fehlt nicht. „Opa kommt mittlerweile schlecht auf die Platte hoch, die die Krippenlandschaft trägt. Daher macht Lukas das“, verrät Helga Müller mit einem Augenzwinkern.

Auch wenn sie nicht mit an den Krippenszenen werkelt, so war sie doch in die Vorbereitung eingebunden: Man habe gemeinsam Moos in der Eifel gesammelt, das sich nun in den Krippen wiederfinde, berichtet sie. Ben hat zudem für einen Himmel über der Krippenlandschaft gesorgt. Der 13-Jährige hat eine Himmelskulisse mit weißen Wattewölkchen kreiert.

Ebenfalls im Wintergarten baute der St. Huberter eine Schneekrippe auf. Der Stall befindet sich in einem verschneiten Winterwald. Dazu steht ein Weiher vom Grödnertal in St. Hubert. Die Kirche, das Haus und der Stall sind originalgetreue Nachbauten. Auf dem Vertiko ist eine über 80 Jahre alte Papierkrippe aus Spanien zu bewundern. Allen Figuren wurden aus Papier hergestellt.

Hans-Peter Müller besitzt inzwischen über 40 Krippen in unterschiedlichen Größen. Die kleinsten Figuren sind nur etwa zehn Zentimeter hoch, die größten sind lebensgroß. Das hat sich inzwischen herumgesprochen – und so manches Mal werden bei Müllers Krippenfiguren für eine Kirche oder ein Unternehmen ausgeliehen.