Freiwillige Feuerwehr Willich Wie die neue Feuerwache aussehen soll

Willich · Das bestehende Gebäude platzt aus allen Nähten, ein Neubau ist zwingend notwendig: Die Stadt Willich setzt ihre Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus in Willich fort.

So sehen die Pläne aus: Die neue Übungshalle (im Vordergrund) wird parallel zur St. Töniser Straße errichtet. Im hinteren Teil entsteht das neue Gerätehaus.

Foto: Stadt Willich

Die Zahlen, die Stephan Adams, der Leiter des Geschäftsbereichs Ordnung der Stadt Willich, nennt, zeigen den Bedarf: „Das jetzige Feuerwehrgerätehaus wurde 1996 für 50 Feuerwehrleute und im Schnitt 100 Einsätze pro Jahr gebaut. Heute sind wir bei 87 Löschkräften und im Durchschnitt 200 Einsätzen pro Jahr.“ Deswegen hat die Willicher Politik – nach Überlegungen, die schon bis 2008 zurückreichen – vor rund sechs Jahren entschieden, auf dem Gelände an der St. Töniser Straße ein neues Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Willich der Freiwilligen Feuerwehr zu bauen. Der Stand jetzt: Bereits fertig ist die rund sechs Meter hohe Lärmschutzwand, die das Feuerwehrgelände im Süden zur Wohnbebauung hin abgrenzt, ebenso eine neue Zufahrt für die Rettungskräfte. Sie führt von der Parkstraße über die Käthe-Franke-Straße und entschärft bei einer Alarmierung das Nadelöhr Kreisverkehr.

Anfang 2025 soll es weitergehen: Im Februar/März sollen die Erdarbeiten für zwei neue Gebäude – ein größeres Feuerwehrgerätehaus und eine neue Übungshalle – beginnen, so Martina Raymans, Leiterin des Betriebs Objekt und Wohnungsbau: „Die Ausschreibungsphase hat begonnen.“

Die Einzelschritte: Die Grundstücksfläche wird auf der gesamten Tiefe um circa 60 Meter nach Norden verbreitert. Die Übungshalle (1200 Quadratmeter) wird parallel zur St. Töniser Straße als Stahlbauhalle errichtet. Sie hat drei Tore und eine Höhe von neun Metern. Bestandteil der Einrichtung sind unter anderem ein Turm für Abseilübungen. Das Dach erhält eine Photovoltaikanlage. Die Konstruktion soll im Sommer 2025 fertig sein, die technische Ausstattung bis Ende 2025. Der Vorteil: Hier können die Übungen ohne Beeinträchtigung durch das Wetter und ohne Lärm für die Nachbarschaft stattfinden.

Stephan Adams und Martina Raymans sind in die Planung vertieft.

Foto: Norbert Prümen

Das neue Gerätehaus kommt an das östliche Ende des Grundstücks – wo jetzt Parkplätze markiert sind und ein Übungsturm steht. Es wird auf zwei Geschossen eine Gesamtquadratmeterzahl von rund 2000 haben. Im unteren Geschoss werden eine Fahrzeughalle mit elf Stellplätzen auf dem heutigen Stand der Technik entstehen, dazu Umkleiden und Duschen für 100 Feuerwehrmänner und 15 Feuerwehrfrauen.

„Wir erhalten eine saubere ‚schwarz-weiß-Trennung‘ – das heißt eine Trennung zwischen dem Bereich, wo die saubere Kleidung liegt, und dem zur Ablage der verschmutzten oder eventuell kontaminierten Einsatzkleidung“, freut sich Adams. Die Spinde der Rettungskräfte sollen größer und mit einer modernen Belüftung so wie im neuen Gerätehaus in Neersen ausgestattet werden.

Als weitere Bereiche sind vorgesehen: eine größere Atemschutz-Werkstatt, in der die empfindliche Technik gewartet werden kann, ein Lagerraum für Schläuche und ein Betriebsstoffraum. „Wichtig ist, dass wir alle Funktionalitäten sauber trennen und Laufwege strukturieren können“, so Adams weiter. Im Obergeschoss wird es einen Schulungsraum (mit Möglichkeit zur Zweiteilung über eine Trennwand), Büros und weitere Lagerräume geben, die bei Bedarf ohne großen Aufwand zu Büros umgebaut werden können. Um das neue Gebäude nachhaltig zu heizen, setzt die Verwaltung auf eine Sole-Wärmepumpe und moderne Dämmung. Es soll im Sommer 2026 mit allen Außenbereichen fertig sein.

Das Projekt hat die Verwaltung in den vergangenen Jahren im ständigen Austausch mit dem Löschzug entwickelt, erklärt Martina Raymans. Sie rechnet mit Kosten von 13 Millionen Euro, es werden aber Wege gesucht, die Kosten zu senken, ohne die Nutzung zu beeinträchtigen. Die Maßgabe der Politik sei es gewesen, alles Notwendige für eine leistungsfähige Feuerwehr und für die Sicherheit der Bevölkerung zu entwickeln, aber auch jedes Einsparpotenzial zu nutzen.

Stadtbrandmeister Thomas Metzer betont, dass die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe jeder Kommune sei. Willich wickelt diese Aufgabe seit je her über eine Freiwillige Feuerwehr ab. So spart die Kommune viel Geld für eine Berufsfeuerwehr, aber „die Leistungsfähigkeit muss nachgewiesen werden“, betont Metzer. Generell sei es so, dass Feuerwehr nie ohne Ehrenamt auskommen werde – das zeige auch der Blick in die umliegenden Städte.