60 städtische Kitas: Jetzt machen wieder Wuppertaler sauber

Warum das Gebäudemanagement der Stadt in den 60 städtischen Kitas jetzt wieder in Eigenverantwortung saubermacht.

Foto: UweSchinkel

Wuppertal. Kennen Sie das? Man kommt mit dem Wagen aus der Waschstraße nach Hause, da weht vom Grundstück nebenan eine dicke Wolke aus Sand und Laub herüber und das Auto sieht wieder so aus, wie vor dem Waschgang. So und in anderen Varianten geschehen in direkter Nachbarschaft zu diversen städtischen Kindertagesstätten (Kita). Die Verursacher sollen ausgerechnet Personen gewesen sein, die eigentlich für die Sauberkeit der nicht begrünten Kita-Außenanlagen zuständig sind — besser gesagt waren.

Rückblick: Vor vier Jahren gab das städtische Gebäudemanagement (GMW) die Reinigung der sogenannten Grauflächen der 60 städtischen Kitas an einen Privatunternehmer. Die Maßnahme sparte Personal und damit Kosten ein. Das Konzept ging etwa ein Jahr gut. Dann musste laut Vorschrift neu ausgeschrieben werden.

Doch die Firma aus dem Münsterland, die das Rennen machte, kam offenbar mit den Wuppertaler Gepflogenheiten nicht zurecht. Laut Frank Heinecke vom GMW häuften sich die Beschwerden: Die Kita-Leitungen bemängelten in Serie die schlechte Reinigungsqualität. Manchmal sollen die Profi-Kehrer gar nicht erschienen sein. Eine schwierige Situation: Die Kitas lassen nämlich reinigen, um ihrer Verkehrssicherheitspflicht zu genügen. Dann beschwerten sich auch noch Kita-Nachbarn über Belästigungen durch Schmutz und Lärm. Dauerärger im Kindergarten? Bloß das nicht. Das GMW zog die Reißleine und rechnete neu.

Ergebnis: Der Stundensatz für eigenes Personal lag nur 97 Cent über dem des günstigsten Bieters, bei 60 bis 90 Arbeitsstunden pro Monat. Das reichte dem GMW: Schon im Mai 2013 wurde ein Teil der Kindertagesstätten wieder mit eigenem Personal in Schuss gehalten, mittlerweile zwei neue Stellen geschaffen. Seit vergangenem August sind damit wieder vier Mitarbeiter — ausschließlich Männer — einmal pro Woche in den städtischen Kitas im Reinigungseinsatz. Heinecke ist zufrieden: „Seit wir wieder selbst sauber machen, haben wir keine Beschwerden mehr bekommen.“ Um dauerhaft die Kosten zu senken, hat das GMW für diesen Winter noch eine Neuerung ausprobiert: In Absprache mit den Kita-Leitungen wird jetzt nach Bedarf, nicht wöchentlichgereinigt. Heinecken: „Beim vergleichsweise frühlinghaften Winter eine für alle Seiten profitable, weil kostensparende Regelung.“