ADFC: Drei Fragen an Lorenz Hoffmann-Gaubig

Wuppertal. Lorenz Hoffman-Gaubig ist zusammen mit Klaus Lang Kreisverbandsvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für Wuppertal und Solingen.

Foto: ADFC

Herr Hoffmann-Gaubig, die Verkehrsführung am Rutenbecker Weg sorgt weiterhin für viel Kritik, besonders bei Radfahrern. Wie beurteilen Sie das Thema?
Lorenz Hoffmann-Gaubig:
Es ist wirklich ärgerlich, dass hier immer noch eine unbefriedigende Situation herrscht. Eigentlich hätte diese Stelle bei der Baumaßnahme im Zusammenhang mit dem neuen Aldi problemlos entschärft werden können. Dabei wurden die Teerdecke und der Bürgersteig komplett erneuert. Wir hätten eigentlich vermutet, dass danach die ehemalige Engstelle entschärft worden wäre. Vermutlich reicht die Breite der Fahrbahn aber auch so aus, um selbst bei der bestehenden Nutzung der Straße als Buslinienweg den Radverkehr in Gegenrichtung freizugeben. Da hier erheblicher Radverkehr herrscht, muss eine vernünftige und sichere Lösung her. Dazu wäre eine deutlich sichtbare Markierung auf der Fahrbahn notwendig. Einfahrende Fahrzeuge sind zusätzlich frühzeitig auf mögliche entgegenkommende Radler hinzuweisen. Und für den Radverkehr ist eine klare Situation bezüglich der Vorfahrtregelung bei der Einfahrt auf die Sonnborner Straße zu schaffen.

Wie sehen Sie die Idee der Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Wuppertal grundsätzlich?
Hoffmann-Gaubig:
Wir stehen dem weiterhin sehr positiv gegenüber. Uns ist auch kein einziger ernsthafter Unfall bekannt. Diese Sicherheit ist aber auch logisch: Obwohl die Situation auf den ersten Blick gefährlich klingen mag — Auge in Auge sieht man sich und passt aufeinander auf. Gefährlich sind Verkehrssituationen im Begegnungsverkehr daher nur bei unangemessener Fahrweise von Verkehrsteilnehmern.

Wie weit ist die Stadt Ihrer Einschätzung nach bei der Umsetzung?
Hoffmann-Gaubig:
Auf diesem Weg ist Wuppertal schon ein großes Stück vorangekommen. Seit Jahren beackert der runde Tisch Radverkehr diese Thematik. Schon über 160 Straßen wurden von der Verwaltung überplant, geprüft und freigegeben, bis Ende des Jahres sollen es über 200 sein. Hier arbeitet die Fachverwaltung erfreulich konsequent an der Umsetzung der neuen Rechtslage. ebi