Ärger im Barmer Bahnhof: Dreck und steile Treppen
4,2 Millionen Euro soll es für die Sanierung geben. Fahrgäste fordern Verbesserungen und mehr Komfort.
Wuppertal. 27 ausgetretene Stufen sind es hinauf zu den Bahngleisen im 100 Jahre alten Barmer Bahnhof. Für gehbehinderte Menschen ist die Treppe zu den Gleisen 1 und 2 ein nur schwer zu überwindendes Hindernis. Etwas besser haben es Fahrgäste, die zu den Gleisen 3 und 4 wollen. Sie können einen Aufzug benutzen, in dem es aber penetrant nach Urin riecht. Der Barmer Bahnhof hat schon bessere Tage gesehen.
Nun gibt es zumindest einen Lichtschein am Ende des Tunnels: Für den Bahnhof Barmen sollen 4,2 Millionen Euro und für den Bahnhof Oberbarmen 3,9 Millionen Euro an Fördergeldern von Land, Bund und Bahn fließen. Beide Bahnhöfe haben es als Nachrücker in die sogenannte Modernisierungsoffensive 2 der Bahn geschafft.
Zvonimir Jakcin ist mit dem Müngstener eingetroffen. Wofür er die 4,2 Millionen Euro einsetzen würde? „Zum Beispiel für einen Windschutz auf dem Bahnsteig. Wenn man hier abends steht, dann kann es schon sehr kalt und zugig werden“, sagt Zvonimir Jakcin.
Auf Gleis 2 braust ein moderner ICE in hohem Tempo durch. Ein Sinnbild für die Situation des Barmer Bahnhofs, wo technisch die Zeit stehen geblieben ist. Lange hat die Bahn die Wuppertaler Bahnhöfe links liegen gelassen, nun kündigt sie zumindest Verbesserungen an.
Darauf wartet zum Beispiel der Bürgerverein Barmen schon seit 30 Jahren. Doch die Bahn führte den Bahnhof bisher in der Kategorie 4 und schob die Modernisierung immer wieder auf das Abstellgleis. „Nicht nur für die Optik muss dringend etwas getan werden“, fordert Petra Dabringhausen, die sich über den Dreck im Tunnel beschwert. Stefan Junker sieht vor allem die Notwendigkeit, den Barmer Bahnhof barrierefrei zu machen.
Die Bahn bremst die Erwartungen. Der Verkehrsausschuss des Landes werde erst in der kommenden Woche einen Beschluss zur Modernisierungsoffensive fassen. Bis dahin: Kein Kommentar.