Kriminalität Andreas Bialas: „NRW ist einer der sichersten Orte“
Der SPD-Mann ist Mitglied im Innenausschuss des Landtags und sprach in Ronsdorf über Kriminalität und Sicherheit in Wuppertal.
Wuppertal. „Kriminalität wird mit Sicherheit ein zentrales Wahlkampfthema sein“, sagt Andreas Bialas und schaut in die Runde der SPD-Ortsvereinsmitglieder, die zum Vortrag über Innere Sicherheit in der Erich-Fried-Gesamtschule gekommen sind. Als Grundlage hat Bialas Zahlen und Statistiken mitgebracht, in die die Auswertung von 2016 eingeflossen ist.
Die Ronsdorfer haben einen vom Fach eingeladen. Bialas, MdL, ist Mitglied im Innenausschuss, kennt die Untersuchungsausschüsse zum NSU und zur Kölner Silvesternacht von innen und ist außerdem als Polizist ausgebildet. Zuletzt hat er Dienst auf der Innenstadtwache am Döppersberg geleistet. Kriminalität und Sicherheit sei ein stark emotionales Thema, objektive Sicherheitslage und subjektives Empfinden klafften nicht selten auseinander. Angsträume etwa seien oft bei Delikten nicht besonders auffällig und gehörten selten zu den Kriminalitätsschwerpunkten. Bedroht fühle man sich auch eher von Wohnungseinbrüchen und Raub als beispielsweise von Steuerhinterziehung. Obwohl der Gesellschaft dadurch der größere materielle Schaden entstehe.
Und auch wenn es manchem scheine, dass alles immer schlimmer werde - die Zahlen würden eine andere Sprache sprechen. Für eine Vertrauenskrise im Verhältnis der Bürger zu ihrem Staat gebe es keinen Grund. Und No-Go-Areas, im Sinne von Gegenden, in denen der Staat aufgehört hätte, sein Gewaltmonopol durchzusetzen, gebe es in NRW nicht. Was Wuppertal betreffe, so stehe die Stadt in der Statistik als normal da. Sogar etwas besser, was vor allem daran liege, dass dort das Massendelikt Fahrraddiebstahl eher selten sei.
Der Schwerpunkt an Wohnungseinbrüchen liege übrigens entlang der Talachse. Vor allem mit einheimischen Tätern und vergleichsweise geringer Beute. Unterscheiden müsse man das von den auswärtigen Profis, die eher die Außenbezirke bevorzugten.
Beispiele, wo sich gefühlte und belegbare Realität unterscheiden: „Gewalt gegen Polizisten ist rückläufig. Wenn Asylanten stärker repräsentiert sind, dann sind das Schwarzfahren und kleine Ladendiebstähle. Und die Kriminalität bei Jugendlichen geht zurück.“ Der Umgangston seitens vieler Jugendlicher habe hingegen deutlich nachgelassen. Und oft fehle es bei Zugewanderten am Respekt gegenüber Frauen. Bialas: „Die braven engagierten Jugendlichen fallen im öffentlichen Raum nicht so auf wie die anderen.“
Sicherheit, so Bialas, sei die Voraussetzung für Freiheit. Dafür müsse der Staat mit Exekutive, Legislative und Judikative sorgen. Vorbeugung sei wichtig, wozu soziale Kontrolle untereinander und eine sozial möglichst gerechte Gesellschaft gehörten. Und im Blick auf die Jugend Schule, Ausbildung und Übernahme ins Berufsleben. Die Zahl der neu eingestellten Polizisten in NRW steige übrigens seit Jahren, 2000 werden es in diesem Jahr sein, 2300 sind 2018 geplant. „NRW ist einer der sichersten Orte in einer der sichersten und gewaltärmsten Zeiten - trotzdem kann was passieren.“