Arrenberg: Leuchtturm für den Stadtteil
Investor Küpper wehrt sich gegen Vorwürfe – und wirbt weiter für sein Stadtteil-Projekt
Wuppertal. Es sind große Plakate, die vom Projekt der Arrenberg’sche Höfe künden. Vielleicht liegt das daran, dass es sich um ein großes Projekt handelt, das einen Stadtteil wieder beleben soll, der seine besten Jahre hinter sich zu haben schien. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass dieses ungewöhnliche Projekt klemmt? Die Meinungen der Wuppertaler sind geteilt. Für die einen ist Projektentwickler Bodo Küpper ein Mann mit kühnen Visionen - für die anderen ein Investor, der auf der Rasierklinge reitet.
Fest steht: Das Projekt Arrenberg’sche Höfe kann sich zum Leuchtturm in dem Stadtteil entwickeln und damit der Stadtentwicklung einen Schub geben. Insgesamt geht es um 13 Gebäude, unterteilt in drei Phasen. Phase A ist abgeschlossen. Dabei handelt es sich etwa um das ehemalige Schwesternwohnheim und die Diätküche - das Areal gehörte früher zu den Sauerbruch-Kliniken. Heute wohnen dort chinesische und russische Studenten - aus dem Schwesternwohnheim wurde ein Studentenwohnheim. Kein Zimmer steht leer, wie Entwickler Küpper stolz erzählt.
So weit so gut. Phase B braucht noch mindestens zwei Jahre und dieses Konzept sieht ganz anders aus. Die Häuser 4, 5 und 7 gehören nicht mehr dem Ehepaar Petra und Bodo Küpper, sie sind fast ausschließlich Eigentum der Arrenberg’sche Höfe GmbH & Co. KG - deren mit Abstand größter Gesellschafter die Premium Estate Group aus Leipzig ist. Warum?
"Es war immer klar, dass wir einen starken Partner brauchen", sagt Küpper, der aber auch vehement erklärt: "Meine Frau und ich sind noch immer Eigentümer der anderen Häuser und damit von fast 70 Prozent des Areals." Warum hat er verkauft? Wurde das Geld knapp, wie in der Vergangenheit gemunkelt wurde? Küpper weiß, dass er nicht nur Freunde hat, die Gerüchte, dass er knapp an Geld war oder ist, die bestreitet er vehement, deklariert diese Gerüchte als abwegig.
Vielleicht sind diese Gerüchte entstanden, als bekannt wurde, dass das ursprüngliche Konzept der Markthalle gescheitert ist. Die Schuld an diesem Scheitern, da wird Bodo Küpper deutlich, liege eindeutig an den Händlern und deren mangelhaftem Einsatz. Küpper hat etwas Beschwörendes, wenn er von der Zukunft spricht, die Vergangenheit ist sein Ding nicht - das macht er klar.
Exakt das scheint nicht jedem zu passen. Das Verhältnis zur Stadt ist getrübt. Aus der Verwaltung hört man fast nur negative Aussagen über den Projektentwickler, der sich nicht an Fristen halte und sogar ohne Genehmigungen baue und abreiße. Küpper antwortet nicht auf die Frage, wie sein Verhältnis zur Stadt sei. Kein Salz in diese Wunde.
Unterstützung, das sagt er auf Nachfrage, erhalte er nicht von der Stadt. Keiner, weder Kämmerer Johannes Slawig noch Oberbürgermeister Peter Jung habe sich in den vergangenen drei Jahren auf dem Gelände der Höfe sehen lassen, um sich über das Projekt zu informieren. Zu einem Satz lässt er sich doch noch hinreißen: Ich bin nicht der Einzige in Wuppertal, der Probleme mit der Stadtverwaltung hat." Wer dynamisch sei, der mache sich bei Beamten immer verdächtig.