Ausbildung: Welcher Job passt?

Oft klafft eine Lücke zwischen Berufswunsch und Realität, monieren Unternehmen.

Regisseur gesucht. Na ja, nicht wirklich. Mit diesem Einstieg möchte vielmehr der Deutsche Speditions- und Logistikverband junge Leute zur Ausbildung in kaufmännischen Berufen bewegen, in denen es letztlich um die Qualitäten eines Steven Spielberg gehe. Neslihan Ercan hat schon angebissen, nachdem ihr ein Praktikum im Friseursalon doch nicht gefiel. Allerdings möchte sie nicht am Schreibtisch versauern, sondern die dreijährige Lehre als Basis nutzen, um später als Stewardess richtig abzuheben.

So klare Vorstellungen sind nicht die Regel, wie sich am Donnerstag bei der Ausbildungsplatzbörse der Kaufmännischen Berufskollegs in der Stadthalle zeigte. Zunehmend kritisch werden die Fragebögen gesehen, die Lehrer den Schülern als Pflichtaufgabe mitgeben. "Viele junge Leute zeigen leider kein aufrichtiges Interesse", stellt Claudia Schatka von DaimlerChrysler fest. Bei den anderen dagegen wachse die Bereitschaft, sich gut vorzubereiten.

Frustration auf vielerlei Ebenen ist die Basis dafür, dass die Schüler schlecht motiviert sind, mangelnde Motivation umgekehrt die ungünstigste Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz. Heike Stöcker von der Bundesanstalt für Arbeit weiß, dass die Berufswünsche oft nicht mit den Bedürfnissen des Marktes abgestimmt sind. "Informatik, gestalterische Berufe und alles rund ums Tier sind die Highlights für Schüler bis zur Fachoberstufe." Da müsse man dringend zu verwandten Alternativen raten, etwa Handwerk oder Landwirtschaft.

Rundum zufrieden ist Constanze Torbeck, die an der Weber-Schule in Düsseldorf bald ihre Ausbildung zur Gymnastiklehrerin abschließen wird und im Klinikbereich arbeiten möchte. Auf dem Programm der Schule stehen Berufe, die weder nach Langeweile noch nach einer Sackgasse klingen: Tanzpädagoge, Fitness- und Wellness-Coach.