Konzerte: Harfenkunst mit Leidenschaft
Manuela Randlinger-Bilz ist Orchester-Harfenistin und widmet sich auch der Kammermusik.
<span style="font-weight: bold;">Wuppertal. Die Kammermusik liegt ihr am Herzen. Und das, obwohl sie im großen Wuppertaler Sinfonieorchester ganz alleine ihr Instrument spielt: Manuela Randlinger-Bilz ist dort seit 2002 die Solo-Harfenistin. "Ich liebe die Kammermusik. Sie ist für mich eine wirkliche Bereicherung." Sie profitiere vom Spielen in kleineren Ensembles auch für das Orchesterspiel. "Ich achte plötzlich mehr darauf, wie die Bläser atmen oder wie die Streicher klingen." Dass sie in Wuppertal so viele interessante Möglichkeiten hat, empfindet die 29-Jährige als großes Glück. Ein Novum ist für Randlinger das Konzertieren mit der Orgel. Im Rahmen der Wuppertaler Orgeltage bestreitet sie mit Michal Markuszewski das Abschlusskonzert, das zugleich der Auftakt der Reihe "Orgelakzente" in der Stadthalle ist. Dabei wird sie die Harfe auf einem Holzpodest postieren, das durch seinen Hohlraum wie ein weiterer Resonanzkörper wirkt. "Ich habe das Podest in Mannheim kennen gelernt, wo viele Wagner-Opern gespielt wurden. So ist der Ring’ beispielsweise mit sechs Harfen besetzt und wir haben ihn dort mit zweien gespielt", erläutert sie, "trotzdem muss ich wegen der Orgelpräsenz mehr als sonst geben." Die Zusammenarbeit mit dem Organisten Markuszewski empfand sie sogleich als harmonisch und unkompliziert. Sie freut sich auf die Original-Kompositionen für Harfe und Orgel, etwa die "Aria" von Marcel Grandjany oder die "Legende" von Alfred Holy: "Das ist so schöne Musik, ganz sphärisch und leicht."
Neben den Aufgaben, die die Familie fordert, ist der Terminkalender der Harfenistin voll. Seit August vergangenen Jahres ist sie nach der Elternzeit beim Sinfonieorchester wieder im vollen Dienst. "Der Wunsch, wieder im Orchester zu spielen, war groß. Vielleicht liegt es an unserem Dirigenten, Herrn Kamioka, dass ich Sorge hatte, etwas zu verpassen." Ehemann Manuel Bilz ist übrigens ebenfalls Musiker. Er spielt Oboe im Sinfonieorchester des WDR in Köln.
Voll des Lobes ist die gebürtige Bayerin aus Traunstein für die Optik und Akustik der Wuppertaler Stadthalle. "So ein schöner Arbeitsplatz, der wird einem nie über." Dabei hat die Musikerin viele Städte und Konzerthäuser erlebt: etwa das Mozarteum in Salzburg, wo sie Jungstudentin war oder das Nationaltheater in Mannheim. Jetzt freut sich die Harfenistin auf ihre Aufgaben im Wuppertaler Orchester: Die sinfonischen Konzerte, Chorkonzerte, Opern, CD-Aufnahmen, die Stummfilmmusik - und auch genügend Zeit für Kammermusik.