Märchenspaß mit Opernhits

Schauspiel: „Der Froschkönig“ hüpft ab Donnerstag über die Bühne und singt zu Akkordeon-Musik.

Wuppertal. Nein, das Leben als Prinzessin ist nicht nur lustig. Davon weiß Lili ein Lied zu singen. Weil es dem Herrn Papa, von Beruf König (Henning Heup), so gefällt, wollen tagein tagaus tonnenweise feinste Pralinen vernascht werden. Und dann nerven die beiden älteren Schwestern. Bilden sich die beiden Zimtzicken glatt ein, diese blankblitzende goldene Kugel zu bekommen. Aber nicht mit Lili. "Wenn ich sie nicht bekomme, fang’ ich an zu heulen", plärrt sie. Mit Erfolg.

Das Märchen als Singspiel mit vielen Opernhits

Doch dann, das weiß jedes Kind, flitscht das goldene Spielzeug aus den Händen und landet tief drunten im Brunnen beim Frosch. Zur Schubertschen Melodie der "Forelle" singt Cornel Frey "In einem Brunnen finster" und die Geschichte nimmt ihren amüsanten Lauf. Johannes Weigand, Oberspielleiter Oper, hat sich Grimms "Froschkönig" vorgenommen und inszeniert den Märchenklassiker als schmissiges Singspiel für Kinder ab sechs Jahre und deren erwachsene Begleiter. "Wir haben richtig viele Opernhits dabei", erzählt er vergnügt. Chopins "Trauermarsch", die "Brautjungfern" von Weber, Verdi, Gluck und ein bisschen "Schwanensee" ist dabei. "Das sind sozusagen alles Schlager aus Opern." Aber es ist nicht alleine die Aneinanderreihung wunderbarer und schön gesungener Melodien zum Mitsummen, die den "Froschkönig" so unwiderstehlich machen. Um die drei Schwestern "so unterschiedlich wie möglich" darzustellen, hat Weigand zur jungen Hayat Chaoui (Lili) und Sabrina vor der Sielhorst (Minna) die dicke Gundel mit Andreas Heichlinger besetzt. Und auch der glitschige Frosch, der sich später als begehrenswerter Prinz entpuppen wird, verhandelt nicht einfach so mit der Prinzessin über die Bedingungen der Goldkugelherausgabe in feinem Hochdeutsch. Cornel Frey wendet zu Kommunikationszwecken eine Art "deukisch", als "Kanak-Sprach" und witzige Kunstform an. "Ob das allerdings auch bei der Premiere noch so sein wird, werde ich nicht verraten", gibt sich der Inszenator geheimnisvoll. Kein Geheimnis ist die musikalische Begleitung durch Akkordeon-Spieler Dragan Burmazovic. Die "Quetschkommode" gibt viel Rhythmus und Harmonie - und Puccini auf einem solchen Instrument intoniert, das erleben Musikfreunde nun wirklich nicht alle Tage. Kurzum: Der "Froschkönig" verspricht ein grandioser Spaß für die gesamte Familie zu werden - Happy End inklusive versteht sich.