Festival Ausgeklügelte Klangkompositionen im Wuppertaler Skulpturenpark

Wuppertal · In diesem Jahr kooperieren vom 31. Oktober bis 9. November das „opensky – Jazzmeeting Wuppertal“ und Multiphonics aus Köln erstmals auf Festivalebene.

Roman Babik am Klavier und Dimitrij Markitantov an der Klarinette spielten das erste Konzert in der Ausstellungshalle.

Foto: Kevin Bertelt

Bereits 2021 war beim Jazzmeeting das Motto „Let‘s work together“, in diesem Jahr kooperieren „opensky – Jazzmeeting Wuppertal“ und Multiphonics aus Köln erstmals auf Festivalebene. Vom 31. Oktober bis 9. November wird ein breit gestreutes und hochwertiges Programm präsentiert. Für den geborenen Remscheider Pianisten Roman Babik ist es ein Heimspiel. Zusammen mit dem in Kiew geborenen Dimitrij Markitantov veröffentlichte er bereits vor 17 Jahren seine erste CD, „White Russian“. Für das Konzert im Skulpturenpark schrieb er neue Kompositionen. Passend zu den schwebenden, hauchzarten und bunten Kunstgebilden aus thermoplastischem Acrylglas von Berta Fischer im oberen Ausstellungspavillon.

Viele sanfte Töne erklingen, Kompositionen wie ein Frage- und Antwortspiel mit beschwingter Leichtigkeit. Mal ganz zart, dann sich in Tempo und Lautstärke steigernd, agieren die Musiker in gekonnter Harmonie. Sie changieren zwischen wuchtig dynamisch und zurückhaltend dezent. Markitantov entlockt Saxophon und Klarinette berauschende Töne, Babik zeigt seine mitreißende Technik. In den großen Glasscheiben spiegeln sich in der dunklen Nacht die bunt beleuchteten Skulpturen und umhüllen die Musik. Nach einem tollen Abschlussstück gibt es großen Applaus und eine Zugabe.

Dass der Abend ein Doppelkonzert bot, war manchem der zahlreichen Zuhörer zunächst nicht klar. Die Pause zog sich mit rund 40 Minuten in die Länge, doch dann betraten „Zugluft feat. Jarry Singla“ die Bühne. „Hier zeigt sich die Zusammenarbeit mit Multiphonics“, erklärt Ulrich Rasch, der durch den Abend führt. Jarry Singla (Piano), Andrea Kirchhofer (Violine) und Bruno Strüby (Bassklarinette, setzten mit ihrer Musik einen leichten Kontrapunkt. Fröhlich, locker und humorvoll spielten sie Eigenkompositionen wie „Kurzware“ oder „Ohrenschmeichler“.

2023 beschlossen sie „in einer Zusammenarbeit ihre sehr eigenständigen Klanguniversen aufeinandertreffen zu lassen“. Und damit überzeugten sie. Kirchhofer zupfte und strich ihre Violine, die satten Klänge der Bassklarinette von Strüby gingen wunderbar in die Ohren und Singla ergänzte mit sanften Pianoklängen. Zu hören war eine Kombination aus unterschiedlichen Volksmusiken, Jazz, Klezmer, experimentellem Rock und Tango, gespielt mit Leichtigkeit fern stilistischer Grenzen. Zugluft erzählt musikalische Geschichten zwischen Heiterkeit und Melancholie. Auch hier waren ausgeklügelte Klangkompositionen zu hören, immer wieder mit schnellen Wechseln und abwechslungsreichen musikalischen Wendungen.