Kultur Axel Fischbacher-Trio: So war das Album Release-Konzert zu „The London Session“

Wuppertal · Album Release-Konzert: Axel Fischbacher-Trio stellt sein in den Abbey Road-Studios produziertes Werk „The London Session“ beim Insel Verein vor.

Das Axel Fischbacher Trio präsentierte seine London Session – im Bild: Axel Fischbacher und Nico Brandenburg (v.r.). Nicht zu sehen: Tim Dudek.

Foto: Andreas Fischer

„The London Session“ heißt das neue Album des Axel Fischbacher Trios, das nun zum Release-Konzert in die Insel einlud. Die Gäste erlebten im oberen Saal an der Wiesenstraße die Musiker gleich zweimal: Auf der Bühne, wo der Gitarrist und seine Begleiter Nico Brandenburg (Kontrabass) und Tim Dudek (Schlagzeug) die Albumtitel mit Live-Energie aufluden. Und als Protagonisten des Making-of-Films, der vor dem Konzert über die Leinwand lief.

Ein besseres Warm-up hätte man sich nicht wünschen können: Die Doku zeigt, wie das Trio im Sommer 2023 seine LP in den Abbey Road Studios aufnahm. Dort gingen die Beatles in den Sechzigerjahren ein und aus, entstanden zeitlose Alben der Rock- und Popmusik. Für Fischbacher wurde ein „Hippietraum“ wahr.

Für Fischbacher wurde
ein „Hippietraum“ wahr

Ein deutsch-britisches Produzententeam nahm „The London Session“ im selben Studio wie Pink Floyds „Dark Side of the Moon“ auf. In die Fußstapfen der Prog-Rock-Studiotüftler traten die drei Jazzer nicht, ihre Aufnahmesitzung dauerte gerade mal zwei Tage. Zudem entschieden sie sich für das direct to disc-Verfahren: Die im Studio eingespielten Stücke wurden in Echtzeit in den Vinyl-Rohling geschnitten, der als Vorlage für die späteren LPs diente. Musikmachen, Aufnehmen, Mastering – alles fand gleichzeitig statt. „Man kann nichts mehr ändern”, so Fischerbacher. „Es ist ein Live-Gesamtkunstwerk.”

Allein das Publikum fehlte in den Abbey Road Studios. Umso lebhafter reagierten die Zuhörer des Release-Konzerts. Das feinnervige Zusammenspiel der Musiker sorgte für Jubel und Bravo-Rufe. Der Bandleader sparte nicht mit Lob für seine Kollegen. Er sei froh, einen Schlagzeuger wie Dudek an seiner Seite zu haben. Brandenburg bringe mit seinem Bass-Spiel die Direktheit des Funk ein. Der Gruppensound brachte mühelos Bebop-Linien und kernige Grooves zur Deckung. Über das dichte Rhythmusgeflecht legte der Gitarrist seine rhapsodisch fließenden Läufe. „Lobby Call“ basiert auf einem schnell swingenden Thema, das von der Gitarre angetrieben wurde und in einem virtuosen Solo von Dudek kulminiert. „Like A Blackbird’s Heart” spielt auf den Gesang der Amsel an, die Melodie spinnt Solist Brandenburg fort.

Ein Rock-Riff leitete den wortspielerischen Titel „Mexican Taxi“ ein und wurde in der Folge durch Tempowechsel aufgelockert. „Last Minute Waltz” ist ein Beispiel dafür, dass die neue LP auch älteres Material aufgreift. Das Stück hat Fischbacher Anfang der Achtzigerjahre komponiert. Auf der Insel-Bühne bewiesen er und seine Mitstreiter, wie gut sich Dreivierteltakt und Blues-Feeling ergänzen.

Im November wird das Axel Fischbacher Trio auf „ Abbey Road Tour” gehen. Mit Auftritten in Clubs und auf Festivals und Konzerten im europäischen Ausland. Auch Asien soll im Tourplan auftauchen.

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