Barmen: Die Schwebebahn steht auf dem Fensterbrett

Monsignore Michael Haupt tritt die Nachfolge von Karl-Theodor Löckenhoff in St. Antonius und Herz Jesu an.

Wuppertal. Nein, seine Erfahrungen mit Wuppertal seien eher "peripher", urteilt Monsignore Michael Haupt. Vor kurzem hat er die Nachfolge des verstorbenen Pfarrers Karl-Theodor Löckenhoff an St. Antonius und Herz Jesu in Barmen angetreten und steckt noch bis über beide Ohren im Umzug.

Zug um Zug fällt ihm dann doch ein, dass es in seinem Leben Wuppertaler Streiflichter gab. Das begann 1964, als er nach seiner Erstkommunion den Zoo besuchte. Dass es dort inzwischen gänzlich anders aussieht als in seinen Kindertagen, ist Pfarrer Haupt bekannt: "Ich habe von einem neuen Löwengehege gehört." Aber an einen zweiten Besuch in Erinnerung an die gute alte Zeit denke er nicht. "Das ist doch zu lange her."

Nicht so sehr verblasst ist eine Fahrt im Kaiserwagen, die Freunde ihm schenkten. Auf dem Fensterbrett seiner künftigen Wohnung steht bereits eine Schwebebahn in Miniatur, obwohl selbst die Teppiche noch nicht ausgerollt sind. Weit mehr als profane Sentimentalitäten interessieren den Monsignore allerdings die Anliegen seiner neuen Gemeinde. Nachdem er sich im Januar um die Stelle in Barmen beworben hatte, besuchte er mehrfach St. Antonius und bemerkte, wie sehr es Menschen in Not gerade an diesen Ort drängt. Haupt möchte dies als Fingerzeig nehmen und künftig besonderes Gewicht auf die Seelsorge legen.

1955 in Düsseldorf geboren, absolvierte er nach dem Theologiestudium in Bonn und Freiburg sein zweijähriges Priesterseminar in Köln und empfing am 13. Juni 1980 die Weihe. "Das war der Gedenktag des Heiligen Antonius", vermerkt er, als scheine ihm dieser Wink wichtiger als weltliche Anbindungen an eine Stadt. Ebenso betont er, dass er einst zur selben Pfarrei gehörte wie Karl-Theodor Löckenhoff, bei dessen Priesterweihe er zur Erstkommunion ging. 1989 war Haupt nach ersten Berufsjahren in Remscheid und Windeck Pfarrer in Bergneustadt geworden. 18 Jahre später beschloss er, "aufzustehen und zu gehen". Favorit unter den Zielen, die sich anboten, war Barmen.