Kanalarbeiten Baustellen machen Ludgerweg zum Nadelöhr

Vohwinkel. · Rund 200 Haushalte sind bis 2021 von den Kanalarbeiten der Stadtwerke betroffen.

 Die WSW sagen, dass ein Zwei-Richtungsverkehr während der Bauarbeiten kaum möglich sein wird.

Die WSW sagen, dass ein Zwei-Richtungsverkehr während der Bauarbeiten kaum möglich sein wird.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Voraussichtlich ab September starten die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) ihren zweiten Bauabschnitt zum aufwendigen Entwässerungsprojekt im Vohwinkeler Westen. Dabei geht es um die Bündelung der Niederschläge zum Regenrückhaltebecken im Bereich der Straße Zur Linden. Derzeit führen die Stadtwerke auf einem knapp 100 Meter langen Teilstück der Vohwinkeler Straße eine Bachentflechtung durch. Danach geht es im Kreuzungsbereich Vohwinkeler Straße, Neulandweg und Ludgerweg weiter.

Geplant ist ein Kanalvortrieb ab dem Signalwerk. Die Maßnahme wird gerade ausgeschrieben und soll zehn Monate dauern. Für den dritten Bauabschnitt Richtung Sportplatz rechnen die Stadtwerke sogar mit einem Jahr. Damit wird der untere Ludgerweg mindestens bis Mitte 2021 zum Nadelöhr. Gleichzeitig plant die Stadt Haan, den Wibbelrather Weg mit Pollern zu sperren. Damit bliebe der Ludgerweg die einzige Anbindung für rund 200 Haushalte. Ab September könnte es daher im Zufahrtsbereich zur Vohwinkeler Straße richtig eng werden.

„Die Frage der Verkehrsführung während der Bauzeit ist zugegebenermaßen kompliziert“, sagt WSW-Projektleiter Carl Bernhard Düsterloh. Diesbezüglich gebe es gerade Gespräche mit den zuständigen Behörden. Durch die Kanalarbeiten werde die Einmündung zum Ludgerweg relativ schmal, so dass ein Zwei-Richtungsverkehr kaum mehr möglich sei. Eine Variante sieht daher vor, dass die Einfahrt von der Vohwinkeler Straße aus weiter zulässig ist, aber die Autos auf dem Rückweg über den Neulandweg zur Haaner Straße geführt werden. Ob diese ebenfalls enge Verbindungsstrecke im Fall einer Sperrung des Wibbelrather Wegs den gesamten Verkehr aus dem Ludgerweg und der Siedlung Westpark aufnehmen kann, ist für die Anwohner allerdings äußerst fraglich. Zudem dürften dann viele Autofahrer den längeren Umweg durch die angrenzende Siedlung Bremkamp in Kauf nehmen.

Bezirkspolitiker wollen künftig mit einbezogen werden

„Mit den Pollern und der Baustelle würden wir gleich doppelt belastet“, betont Siedlungsvorsitzende Henrike Malangeri. Sie appelliert an die Haaner Politik, die Sperrung des Wibbelrather Wegs zu überdenken. Ob die neue Entwicklung an der Entscheidung für die Poller noch etwas ändern kann, ist aber offen. „Die Stadt Haan war über die Baustelle der WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH am Ludgerweg/Vohwinkler Straße nicht informiert“, sagt Sprecherin Sonja Kunders auf WZ-Anfrage. „Wir können keine Aussage dazu treffen, ob der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr mit dieser Information eine andere Entscheidung getroffen hätte“, erklärt sie.

Derweil betonen die WSW, dass über die Verkehrsführung während der Kanalbauphase noch nicht abschließend entschieden sei. Möglicherweise könne die Kreuzung vergrößert werden. Dazu seien allerdings Baumfällungen zwischen dem Ludgwerweg und der Vohwinkeler Straße notwendig. Für die Politik ist die Entwicklung im Vohwinkeler Westen in jedem Fall ärgerlich. „Es kann doch nicht angehen, dass bei einem so großen Wohngebiet die eine Zufahrt gesperrt und die andere durch ein langes Bauprojekt stark eingeschränkt wird“, sagt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann. (SPD). Er fordert, dass die Vohwinkeler Politik bei den künftigen Gesprächen zur Verkehrsführung eingebunden wird.

Überschneiden könnten sich die WSW Arbeiten auch mit dem geplanten Wohnprojekt der Bema Comfortbau GmbH. Das Unternehmen plant am oberen Ludgerweg 85 freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser. Der Baubeginn ist für Mitte 2020 vorgesehen. Die Bema Geschäftsführung möchte sich derzeit nicht zum Thema äußern.