Nachbarschaft Baustellenärger: Staub und nächtliches Licht
Ronsdorf. · Nachbar Horst Möhlenbruch leidet unter den Arbeiten an der Grundschule Kratzkopfstraße.
Mächtigen Ärger, Lärm, Staub und Belästigungen musste Leser Horst Möhlenbruch in den vergangenen Monaten nach eigener Aussage beim Umbau der Grundschule in der Kratzkopfstraße in Ronsdorf ertragen. Möhlenbruch, der unmittelbar neben der Schule wohnt, in der derzeit kein Unterricht stattfindet, beklagte mehrfach die entstandenen Staubwolken, die durch das Abschleifen der Außenmauern entstanden. Dazu bemängelte er, dass Baustellenfahrzeuge permanent gegen die Einbahnstraße zu ihrer Wirkungsstätte fuhren, und dass mit den Arbeiten ausschließlich auswärtige Firmen beschäftigt seien. Deren Angestellte würden bis spät abends arbeiten, „Ich vermute sogar, dass die Arbeiter in den Räumen der Schule übernachten“, so Möhlenbruch, der von seinem Fenster direkt auf die Baustelle schaut und mit der ständigen Entwicklung nebenan bestens vertraut ist.
Möhlenbruch sieht Gefahr
durch den alten Baumbestand
Ein weiterer Kritikpunkt an den Behörden der Stadt Wuppertal ist, dass vom Amt Grünflächen und Forsten offenbar die Gefahren unterschätzt würden, die von den auf dem Schulhof stehenden alten Bäumen ausgehen. „Bei Sturm peitschen die Äste nicht nur auf unser Hausdach, sondern brechen auch zuweilen ab und könnten auch die Kinder auf dem Spielplatz unter den Bäumen gefährden, wenn im kommenden Schuljahr der Unterricht dort wieder aufgenommen wird“, so Möhlenbruch, der der Schule Kratzkopfstraße gegenüber grundsätzlich sehr positiv eingestellt ist. „Als seinerzeit über eine Schließung nachgedacht wurde, habe ich mich für den Erhalt der Schule eingesetzt“, erinnert sich der Anwohner.
Die WZ hat die Stadt Wuppertal mit den Vorwürfen konfrontiert. Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler erklärt dazu: „Rücksprachen mit dem Gebäudemanagement ergaben, dass die ausführenden Firmen bei Staub erzeugenden Arbeiten gehalten sind, den Staub durch Wasser zu binden. Es ist bedauerlich, wenn das verschiedentlich nicht geschehen sein sollte.“ Horst Möhlenbruch merkte an, dass zuletzt wirklich nach diesen Vorschriften gearbeitet worden sei.
Dass Arbeiter in der Schule
übernachten, ist laut Stadt falsch
Dass auswärtige Firmen mit der Ausführung der einzelnen Arbeiten betraut worden sind, liege an der gesetzlich vorgeschriebenen Ausschreibung, wodurch eben auch günstiger anbietende auswärtige Firmen zum Einsatz kämen. Als „absolut abwegig“ bezeichnete Ulrike Schmidt-Keßler die Vermutung, dass die Arbeiter im Schulgebäude übernachtet hätten. „Diese Vermutung trifft nicht zu“, so die Stadtsprecherin kategorisch. „Wenn abends lange oder während der gesamten Nacht das Licht in der Baustelle brennt, weil vergessen worden ist, das Licht zu löschen, dann ist das zwar ärgerlich und überflüssig, doch insofern keine Katastrophe, weil mit stromsparenden LED-Leuchten gearbeitet wird.“
Dass überhaupt bis zum späten Abend noch Arbeiten im Gange waren, wird damit begründet, dass es den auswärtigen Firmen freigestellt ist, wie sie sich die Wochenarbeit einteilten. „Damit die Beschäftigten das Wochenende bei ihren Familien verbringen können, arbeiten sie von Montag bis Donnerstag eben länger, damit sie freitags schon früher nach Hause fahren können.“
Ganz allgemein wurde darauf hingewiesen, dass eine Baustelle grundsätzlich für die Anwohner mit Einschränkungen, Lärm und anderen Belästigungen verbunden sei. „Doch dafür wird es, wenn alles fertig ist, umso schöner.“
Was den von dem Baumbestand auf dem Schulhof an der Kratzkopfstraße, vor allem rund um den mit Holzspänen bedeckten Spielplatz angeht, so sei das Ressort Grünflächen und Forsten dankbar, wenn auf Probleme und Gefahren hingewiesen würde, die sich außerhalb der alljährlichen Wartungs- und Kontrollarbeiten ergeben. Dann würde so schnell wie möglich Abhilfe geschaffen, wurde versprochen.