Bewegender Abschied – und ein letztes Lächeln

Seelenamt: Vor seiner Beisetzung erwiesen etliche Trauergäste Jürgen Abeler in St. Laurentius die letzte Ehre.

Wuppertal. Frank Heidkamp bringt es auf den Punkt. "Es tut der Familie gut, dass so viele hierher gekommen sind", sagt Wuppertals ehemaliger Stadtdechant beim Seelenamt für Jürgen Abeler in St. Laurentius an die große Trauergemeinde gerichtet. An diesem Montagmittag sind neben Freunden und Verwandten auch viele Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kirche und Wirtschaft nach Elberfeld gekommen, um dem Wuppertaler vor seiner Beisetzung im engsten Kreis der Familie die letzte Ehre zu erweisen.

Heidkamp - als Pfarrer selbst langjähriger Freund der Familie - entwirft ein bewegendes und in die Tiefe gehendes Bild des Familienvaters und Geschäftsmannes, der nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren gestorben ist (die WZ berichtete): Abelers Sammelleidenschaften kommen - mit einem Augenzwinkern - dabei ebenso zur Sprache wie zum Beispiel auch der ehrenamtliche Einsatz des Elberfelders für seine Heimatstadt.

Immer wieder fällt beim Seelenamt der Blick auf ein Porträt-Foto, das einen Jürgen Abeler zeigt, wie viele Wuppertaler ihn in Erinnerung behalten werden: im warmen Schein einer Schreibtischlampe sitzend, einen Stoß Unterlagen studierend, die Lesebrille dabei tief auf den Nasenrücken gezogen - nachdenklich in die Kamera lächelnd vor einer Wand aus Büchern.

Um ein Vermächtnis in Buchform geht es auch, als Abelers Sohn Henrick spricht: Noch im Juli wurden Jürgen Abelers "Meister der Uhrmacherkunst" - längst ein gefragtes Standardwerk - in der zweiten und erweiterten Auflage gedruckt. Henrick Abeler schließt den letzten Gruß seiner Familie an den nun fehlenden Ehemann, Vater und Opa mit nur drei Worten: "Wir lieben dich."

Was nach dem Seelenamt bleibt, sind gesammelte Erinnerungen, viele tröstende Worte, volle Kondolenzbücher und die unsterbliche Erkenntnis des Jazz-Sängers Louis Armstrong - dezent gespielt bei der Kommunion in St. Laurentius und erklärtermaßen Jürgen Abelers Lieblingslied: "What a Wonderful World." Zeitlos.