Caritas: Ein weiterer Rücktritt erschüttert den Aufsichtsrat
Helmut Pathe kritisiert Geschäftsführung. Offener Brief der leitenden Mitarbeiter unterstützt den Vorstand.
Wuppertal. Die Diskussion um die Geschäftsführung des fusionierten Caritasverbandes Wuppertal/Solingen wird schärfer.
Nachdem der ehemalige Wuppertaler Polizeipräsident Joachim Werries aus dem Caritasrat ausgetreten war und schwere Vorwürfe gegen Geschäftsführer Christoph Humburg erhoben hatte, wird deutlich, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Helmut Pathe, Mitglied im Caritasrat in seiner Eigenschaft als Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes, ist ebenfalls aus dem Aufsichtsgremium für den Caritasverband ausgetreten. Er wirft Humburg sowie Caritas-Vorstand Gerhard Metzger einen „Mangel an Qualifikation“ vor und spricht von dem „Unvermögen“ den Verband zu führen.
Pathe schreibt an den Wuppertaler Stadtdechanten Bruno Kurth: „Einem Vorstand, dem öffentlich Mobbing von leitenden Mitarbeiterinnen vorgeworfen wird, der in meiner Heimatstadt das Vertrauen auch der Stadtspitze verloren hat. . . dem möchte ich nicht länger als Alibi dienen.“ Pathe geht noch weiter: „Ich lasse mich nicht so belügen.“ Er fordert Humburg und Metzger auf, beide sollten in ihren „Sachvorträgen mit der Wahrheit sorgfältiger umgehen.“
Unterdessen hat sich jedoch auch die Unterstützung für die Geschäftsführung formiert. In einem offenen Brief an Joachim Werries erklären zahlreiche Leitungskräfte des Verbandes: „Es herrscht ein Klima des Vertrauens zwischen Vorstand und Mitarbeiterschaft.“ Der neue Vorstand habe sein Versprechen, dass fusionsbedingt keine Arbeitsplätze abgebaut würden, eingehalten. Dies habe sich positiv auf die Stimmung der Mitarbeiterschaft ausgewirkt.
Zudem würden unter anderem die Beratungsangebote ausgebaut, die Altenheime modernisiert und die Planungen für das Wuppertaler Kinderhospiz würden im Konsens mit den Projektplanern weiterentwickelt.
Das sieht Pathe jedoch anders, er erklärte im Gespräch mit der WZ, dass der Austritt des Caritasverbandes aus den Arbeitgeberverbänden nicht hilfreich sei, wenn man zugleich Großsponsoren für das Kinderhospiz suche: „Woher sollen die notwendigen Großspenden für das Kinderhospiz kommen, wenn nicht aus den Unternehmen der Region?“ Aufgrund dieser Politik sieht er das Kinderhospiz als „gefährdet“ an.