Chance auf neues Leben: Dank für Knochenmark-Spenderin
Vanessa Huth hat Stammzellen gespendet. Ihr Arbeitgeber, die Barmenia, hat sie dafür jetzt gehrt.
Wuppertal. Einer betagten Dame über die Straße helfen oder etwas Verlorenes ins Fundbüro bringen — die meisten guten Taten geschehen im Rahmen alltäglicher Situationen und verlangen nicht allzu viel Einsatz ab.
Doch sie können auch ganz andere Dimensionen annehmen, wie es Vanessa Huth, Mitarbeiterin der Barmenia-Versicherungen, vorgemacht hat. Keine Sekunde lang hat sie gezögert, Stammzellen zu spenden, als sich im Zuge einer sogenannten Betriebstypisierung herausstellte, dass sie als geeignete Spenderin für einen ihr völlig fremden Blutkrebspatienten in Frage kommen würde.
Nun wurde die 26-Jährige für ihren Einsatz geehrt: Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen und Maike Hornberg von der Deutschen Knochenmarkspenderkartei (DKMS) sprachen der jungen Frau ihren Dank und ihre Anerkennung aus.
„Da die Gewebemerkmale von Spender und Patient zu 99 Prozent übereinstimmen müssen, ist es unglaublich schwer, einen passenden genetischen Zwilling zu finden“, erkläret Hornberg.
Für viele an Leukämie erkrankte Menschen ist eine Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Überlebenschance. Deshalb nahm man sich bei der Barmenia das soziale Engagement einer weiteren Mitarbeiterin des Hauses, die bereits im Jahr zuvor durch ihre Stammzellspende die Chance auf Überleben schenkte, zu Herzen und veranlasste im Januar des vergangenen Jahres eine erneute Betriebstypisierung. Mit 50 Euro pro Person schlug die Aktion zu Buche.
Etwa 150 Barmenia-Mitarbeiter folgten dem Aufruf. „Eine erste Betriebstypisierung haben wir in Kooperation mit der DKMS bereits 1994 durchführen lassen. „Mit Vanessa Huth nun einen genetischen Zwilling für einen weiteren Blutkrebspatienten gefunden zu haben, macht uns sehr glücklich“, sagte Eurich.
Da der Patient auch einen Rückfall erleiden kann, sei sie als Spenderin nun für zwei Jahre reserviert, weiß Vanessa Huth. Und obwohl die Spende anonym abläuft, weiß Hornberg hoffnungsvoll zu berichten: „Die ersten sechs Monate nach der Übertragung sind die kritischsten. Bis jetzt wurden die Stammzellen bei dem Patienten nicht abgestoßen“.