Wuppertal. Dicke Luft rund um den Elisenturm: Maike Reinberger, die Geschäftsführerin der Orangerie, ist sauer. Sie fühlt sich von dem Förderverein des Botanischen Gartens beim Elisenturmfest unfair ausgebootet. "Auf kulinarische Köstlichkeiten aus Orangen müssen die Besucher des Festes rund um den Elisenturm am Wochenende leider verzichten", teilte sie mit - eben weil der Förderverein ihr untersagt habe, einen eigenen Stand aufzustellen.
Nun muss man wissen, dass die Geschäftsführerin die Räume der Orangerie vom Gebäudemmanagement der Stadt Wuppertal gepachtet hat. In dem Pachtvertrag steht ausdrücklich, dass der Förderverein diese Räume an vier Terminen im Jahr selbst nutzen darf - etwa beim Elisenturmfest. Daher hat die Orangerie geschlossen: Frank Fischer aus Hagen wird in den Räumen Holzofenbrot und Flammkuchen verkaufen.
Maike Reinberger wollte nun als Ausweg am Eingang des Botanischen Gartens einen eigenen Stand aufstellen und kulinarische Spezialitäten sowie Wein und Champagner verkaufen. Dem schob aber der Förderverein einen Riegel vor. Der erste Vorsitzende Karlheinz Emmert erklärte auf WZ-Nachfrage, dass der Verkauf von Speisen bisher immer dazu gedient habe, die Finanzen des Fördervereins aufzubessern. "Das Geld geht an den Förderverein", sagte er und fügt an: "Der Hagener Bäckerei schiebt auch einige Hunderter an den Verein."
Für Maike Reinberger sind diese Argumente nicht ehrlich. " Ich habe seit geraumer Zeit massive Probleme mit dem Förderverein", sagt sie. "Es ist ohnehin schwierig, mich zu etablieren - und der Förderverein wirft mir Knüppel zwischen die Beine." So habe sie dem Verein angeboten, in ihrer Speisekarte für neuen Mitglieder zu werben - aber nie eine Antwort erhalten. Eigentlich hoffe sie auf Teamarbeit. Aber, da ist die Geschäftsführerin sicher: der Förderverein führe sich als Platzhirsch auf.
Besonders ärgert sie sich darüber, dass ihre Anfrage für einen Stand, das war noch Ende Februar, mit einer Zusage beantwortet worden sei. Selbst bei einem Krisengespräch im Mai habe man ihr noch nicht deutlich gesagt, dass sie keinen eigenen Stand aufbauen dürfe. "Ich will doch nur, dass man fair mit mir umgeht", stellt sie fest.
Diese Vorwürfe will Fördervereins-Vorsitzender Emmert nicht auf sich sitzen lassen und bezeichnet sie als "bodenlose Frechheit". "Frau Reinberger kann doch ihren Stand in ihrem Garten am Haardt-Café aufbauen, da muss sie uns doch nicht fragen", sagt er. Zudem habe es die Erlaubnis für einen Infostand gegeben. Laut Emmert sei der Förderverein der Geschäftsführerin sehr entgegen gekommen, habe etwa auf bestimmte Nutzungs-Tage der Orangerie-Räume verzichtet. Auf ein Angebot, gemeinsam einen Weihnachtsmarkt zu veranstalten, habe Reinberger nicht reagiert.
Nun jedoch hat die Gastronomin gehandelt: Sie kündigt an, dass sie während des Festes ihren kulinarischen Stand im Biergarten des Hardt-Cafés aufstellen wird.