„Die Rechte“ gründet Kreisverband in Wuppertal
Bekannter Neonazi soll Vorsitzender der Gruppe sein.
Wuppertal. In Wuppertal soll sich ein Kreisverband der rechtsextremen Splitterpartei „Die Rechte“ gegründet haben. Das verkündeten Aktivisten der Organisation jetzt im sozialen Netzwerk Facebook mit dem Zusatz, der 30. Januar sei „ein Grund zum Feiern“. Eine doppelbödige Äußerung: Am 30. Januar vor 80 Jahren wurde bekanntlich Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt.
Wie die Partei-Aktivisten weiter meldeten, werde der Kreisverband Wuppertal von einem bekannten, vor kurzem aus dem westfälischen Hamm nach Wuppertal gezogenen Neonazi geführt. Der Mann steht derzeit in Wuppertal vor Gericht, weil er im September 2011 an einem tätlichen Angriff auf Besucher des Vohwinkeler Flohmarktes beteiligt gewesen sein soll.
Die Partei „Die Rechte“ hat nach Angaben des NRW-Verfassungsschutzes aktuell sechs Kreisverbände und etwa 130 Mitglieder in NRW. Das NRW-Innenministerium prüft rechtliche Schritte gegen die Gruppierung — es wird vermutet, dass sich in ihr führende Mitglieder verbotener Extremistengruppen sammeln. Daher hat auch die Wuppertaler Polizei nach Angaben eines Sprechers die Gründung des hiesigen Kreisverbandes registriert. „Wir beobachten die Aktivitäten der Partei“, hieß es am Donnerstag auf WZ-Nachfrage.
Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) reagierte gestern mit Ablehnung auf die Neugründung der Wuppertaler Gruppe von „Die Rechte“. Er sagte: „Diese Stadt hat keinen Bedarf an einer rechtsextremen Partei.“ fl/rom