85 Jahre Siedlung Bremkamp Dieses Wuppertaler Quartier ist mehr als nur ein Wohnort
Wuppertal · Großes Sommerfest zum besonderen Geburtstag
Er gehört zu den ältesten Siedlungen im Stadtgebiet. Der Bremkamp kann bereits auf eine 85-jährige Geschichte zurückblicken. Das Quartier im Vohwinkeler Westen ist dabei mehr als nur ein Wohnort. Bis heute wird hier auf vielfältige Weise das nachbarschaftliche Miteinander gepflegt. Dazu soll auch das große Sommerfest zum besonderen Geburtstag beitragen. Am 17. August ab 14.30 Uhr wird auf dem Spielplatz am Neulandweg ein buntes Programm für Jung und Alt geboten. Dabei gibt es unter anderem Schminkaktionen und eine Kinderrallye für den Nachwuchs. Musikalisch werden die Banderas Brass Band und die Cover-Rock-Formation Laid Back Virgin für Stimmung sorgen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt.
„Das wird ein tolles Fest für die ganze Familie“, verspricht Martin Belz, Zweiter Vorsitzender der Siedlergemeinschaft. Er freut sich besonders auf den Austausch der verschiedenen Generationen. „Wir möchten von den alteingesessenen Siedlern bis zu den gerade zugezogenen Familien im Neubaugebiet alle Bewohner ansprechen“, so Belz.
Beim Siedlerfest wird auch der neue Wetterunterstand auf dem Spielplatz offiziell eingeweiht. Das Bauwerk entstand in massiver Holzbauweise als Gemeinschaftsprojekt. Dabei wurde etwa das Fundament von freiwilligen Helfern gegossen. Nach dem Aufbau durch eine Fachfirma übernahmen die Ehrenamtler auch den kompletten Anstrich. Für den Unterstand hatte die Bezirksvertretung Vohwinkel 30 000 Euro aus ihren Mitteln des Gemeindefinanzierungsgesetzes (GFG) bereitgestellt.
Pflege des Spielplatzes liegt den Mitgliedern am Herzen
In der Siedlung ist grundsätzlich immer etwas los. So werden regelmäßig Spielplatznachmittage für die Kleinsten, Treffs für Jugendliche sowie Frauen- und Männerstammtische angeboten. Einmal im Jahr wird der Bremkamp am Picobello-Tag auf Vordermann gebracht. Über die Siedlung hinaus ist der St. Martins-Umzug mit Musik und anschließendem gemütlichen Ausklang am Martinsfeuer bekannt und beliebt. Auch die Pflege des Spielplatzes am Neulandweg liegt den Mitgliedern am Herzen. Sie sorgen seit vielen Jahren mit großem Engagement dafür, dass die idyllisch gelegene Anlage immer gut in Schuss ist. „Wir sind ein aktiver Vorstand mit vielen Ideen, um unsere Siedlung noch lebenswerter zu machen. Anregungen etwa zur Verkehrsberuhigung geben wir an die Kommunalpolitik und die Verwaltung weiter“, sagt Siedlungsvorsitzende Henrike Malangeri.
So wird der Gründergeist weiter hochgehalten. Schon in den Anfangstagen war die gegenseitige Hilfe angesichts der schwierigen Startbedingungen selbstverständlich. Als 1939 die ersten Bewohner einzogen, brach kurz darauf der Zweite Weltkrieg aus. Der erste Bauabschnitt umfasste 64 Häuser. Sie blieben bis auf eine Ausnahme bei den damaligen Luftangriffen unzerstört. In den 50er- und 60er-Jahren folgten weitere Bauabschnitte. Heute besteht die Siedlung aus mehr als 250 Häusern mit über 800 Bewohnern. Durch Anbauten und die Teilung von Grundstücken hat sich das Bild deutlich verändert. Teilweise wird aber wieder an die alten Gepflogenheiten angeknüpft. So werden Kleintiere gehalten. In einigen Gärten konnten zudem Bienen angesiedelt werden. „Wir möchten Tradition und Moderne verbinden“, sagt Martin Belz.