Brauchtum Digitaler Karnevalszug für Vohwinkel
Vohwinkel · Zwei Songs der Kölner Band Kasalla sorgten für besondere Stimmung.
. Auch für die Narren im Tal ist es eine schwierige Zeit. Alle Karnevalsveranstaltungen sind aufgrund der Pandemie abgesagt. So ganz wollen sich die Jecken den bergischen Frohsinn aber nicht nehmen lassen. In Vohwinkel sind einige coronagerechte Karnevalsaktionen gestartet. Dazu gehört der erste virtuelle Karnevalszug im Stadtteil. Dabei wurden im privaten Raum Umzüge im Kleinformat gefilmt und zu einem Youtube-Film zusammengeschnitten. Zum Einsatz kamen unter anderem Spielzeugautos, Modelleisenbahnen, Spielfiguren, Fotos und selbstgebastelte Requisiten. Daraus entstanden nach dem Vorbild der großen Züge stimmungsvolle Karnevalsimpressionen im heimischen Wohnzimmer. Organisiert wurde die Aktion von der katholischen Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen.
„Das war eine ganz spontane Idee, umso mehr freuen wir uns, dass so viele Beiträge zusammengekommen sind“, sagt Mitinitiatorin Melanie Rogge. Sie ist auch im Gemeindekarneval aktiv, der in Vohwinkel einen großen Stellenwert hat, aber wie alle Feiern in diesem Jahr ausfallen muss. „Da wollten wir zumindest einen kleinen Ersatz anbieten“, erzählt Rogge. Für die richtige Karnevalsstimmung sorgen zwei Songs der Kölner Band Kasalla. „Wir haben bei deren Plattenlabel und Verlag angefragt und problemlos eine Erlaubnis für die Nutzung bekommen“, berichtet Matthias Haschke von der Gemeinde. Für dieses schnelle Entgegenkommen seien alle Beteiligten sehr dankbar.
Virtueller Zug ist nur bis
Aschermittwoch online
Wer sich den virtuellen Zug anschauen möchte, sollte sich nicht zu lange Zeit lassen. Denn wie beim richtigen Karneval ist auch hier am Aschermittwoch alles vorbei. „Dann wird der Link von der Internetseite unserer Gemeinde genommen“, kündigt Matthias Haschke an. Auch an anderer Stelle im Stadtteil ist das Thema Karneval präsent. So wurde das Schaufenster des Vohwinkeler Bürgerbahnhofs närrisch dekoriert. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, sich die jecke Stimmung nicht verderben zu lassen“, sagt Michel Kühle vom Helferteam. Auf positive Resonanz stoßen die Ideen beim Vohwinkeler Karnvals-Urgestein Michael Spitzer. „Das ist wirklich ein tolles Engagement“, findet der ehemalige Karnevalsprinz und amtierende Präsident der KaGe Prinzengerade Wuppertal. Gerade werde ein Trainingsraum für den Nachwuchs der Garde nahe dem Stadtteilzentrum eingerichtet. Dort soll der Betrieb aufgenommen werden, sobald die Pandemiebeschränkungen aufgehoben sind. „Schließlich wollen wir für die nächste richtige Session gut vorbereitet sein“, so Spitzer.