Ein-Euro-Jobs: Arbeitslose bekommen weniger Geld

Arge: Ein Euro, statt wie bisher 1,50 Euro, gibt es ab Januar 2009.

Wuppertal. Für Langzeitarbeitslose, die seit Januar 2009, in einem so genanten Ein-Euro-Job arbeiten, gelten in Zukunft schlechtere Bedingungen: Die Arge Wuppertal zahlt nur noch ein Euro pro Stunde, statt wie bisher 1,50 Euro. Die Fahrtkosten werden weiterhin erstattet, die Arge-Kunden bekommen ein WSW-Monatsticket. Viele andere Argen haben nie mehr als ein Euro gezahlt. Hintergrund für die Veränderung sind die gekürzten Zuweisungen für die Arge Wuppertal, wie Arge-Chef Thomas Lenz auf Anfrage der WZ erklärte.

Bekam die Arge im vergangenen Jahr noch ein Integrations-Budget von 42,2 Millionen Euro vom Bund, sind es in 2009 "nur" noch 38,3 Millionen. Zum Vergleich: 2005 mussten die Wuppertaler noch mit einem Budget von 14,9Millionen Euro auskommen, 2006 gab es 22,5 und 2007 34,2 Millionen Euro.

Alternativ hätte entweder das Angebot der Arbeitsgelegenheiten oder der Qualifizierungsanteil, der rund 20 Prozent der Arbeitszeit ausmacht, gekürzt werden müssen, so Lenz. Eine weitere Spar-Variante wäre der Verzicht auf die Fahrtkosten-Erstattung oder die Kürzung der Trägerpauschale gewesen. In Wuppertal gibt es aktuell 2400 Arbeitsgelegenheiten in 350 Projekten.

Mit der Kürzung haben die Ein-Euro-Jobber rund 40 bis 50 Euro weniger in der Tasche. Das Geld wird grundsätzlich zusätzlich zur Grundsicherung und Miete ausgezahlt. Die Linken haben auf die Änderung reagiert: Sie fordern die Abschaffung der Ein-Euro-Jobs. Die Begründung: Die Jobs würden zum Lohndumping und zum Abbau von Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt beitragen.