Ein Fiesling macht Gewinner glücklich
Starlight Express: WZ-Leser durften einen exklusiven Blick hinter die Musical-Kulissen werfen und selbst Dirigent spielen.
Wuppertal/Bochum. So kann das gehen, wenn man anderen bei der Arbeit über die Schulter schauen will. Plötzlich steht man vor einem leeren Orchestergraben und muss selbst ran. "Wink doch mal", fordert Pressesprecherin Nadine Villmann charmant auf.
Nur eines verhindert, dass der neue Dirigent nicht gleich schlagartig berühmt wird: Eine Stunde vor Showbeginn ist der Saal noch genau so leer wie der Orchestergraben. Das macht aber nichts, denn der Anfang ist gemacht und Nils-Lukas erst zehn Jahre alt. Da kann sich noch viel tun, bis der Wuppertal in einen Frack passt . . .
Doch zurück in die Gegenwart: Was sich allein an diesem Abend in Bochum tut, zaubert WZ-Gewinnern ein Lächeln auf die Lippen und Glanz in die Augen. Die Musical-Fans haben einen Besuch beim "Starlight Express" gewonnen und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Denn hinter den Kulissen sind sie ganz besondere Gäste.
Die Delegation aus Wuppertal darf einen exklusiven Blick in Garderobe und Fundus werfen, Musicalstars aus zehn verschiedenen Nationen beim Schminken zuschauen - und Fragen stellen.
"Wer spielt denn heute den Rusty?", fragt Nils-Lukas ohne falsche Hemmungen. Richtig: Als Hauptdarsteller Jamie Golding wenig später in skurrilem Aufzug - noch in privater Jogginghose, aber mit bereits geschminktem Gesicht - mit einem freundlichen "Hallo!" grüßt, erstarrt der Zehnjährige fast zur Salzsäule.
Ein Glück, dass so viel Ehrfurcht nicht allzu lange anhält, denn die WZ-Leser dürfen nicht nur beim Aufwärmtraining Mäuschen spielen, sondern auch selbst den Helm von E-Lok Electra aufsetzen und Nivaldo Allves treffen, der hinter den Kulissen sympathisch aufgeschlossen ist - und damit ganz anders als auf der Bühne, wo er als Bremswagon ein fieses Spiel treibt.
Ein Wuppertaler wird diesmal übrigens kein Opfer von Intrigen: Weil sich Dennis Gradtke verletzt hat, übernimmt ein Vertreter die Rolle des Hip-Hoppers. "Mindestens sechs Künstler können die selbe Rolle spielen", erklärt Villmann. 26 Stars stehen auf der Bühne, 40 sind unter Vertrag. "Da bleibt zum Glück Spielraum." Den nutzt das Ensemble rasend schnell: Rund 2000 Kalorien werden pro Show verbrannt.
"Die sportliche Leistung ist enorm", schwärmt Patricia Ehemann. Auch Susanne Grotmann ist fasziniert. "Die Backstageführung hat unsere Erwartung übertroffen. Der Nachmittag wird unvergesslich bleiben." Für Elsa und Egon Pfahl soll es deshalb nicht der letzte Besuch der berühmtesten Rollschuhbahn der Welt gewesen sein: "Die Lasereffekte sind grandios. Wir kommen wieder!"