Ein Platz an der Sonne: Uni eröffnet ihr Solarhaus

Mit dem Solar Decathlon Haus der Bergischen Uni steht nun ein viel beachtetes Beispiel für Klimaschutz auf den Südhöhen.

Wuppertal. Ein Ehrengast ließ sich an der Harald-Leipnitz-Straße 23 auf den Südhöhen am Montag nicht blicken: Sonnenschein. Aber selbst das kann das Solar Decathlon Team der Bergischen Universität im Plusenergie-Gebäude nicht wirklich aus der Ruhe bringen: Das Wohnhaus ist so konzipiert, dass es mehr Solarenergie erzeugt als verbraucht — und an Wolkentagen automatisch auf Ersparnisse zurückgreift.

Aufbewahrt werden die Rücklagen der studentischen Hausbewohner nicht etwa in der heimischen Kaffeedose, sondern in einem Batteriespeicher. Der ist in Kombination mit einer besonders effizienten Energienutzung unschlagbar und lässt Zahlen für sich sprechen: In Südeuropa übersteigt der Energie-Ertrag des Solar Decathlon Hauses den Verbrauch um das 3,5-Fache. In Wuppertaler Gefilden ist er immer noch zweimal so hoch.

Dieses Konzept ist — wie berichtet — bereits eine internationale Erfolgsgeschichte: Beim „Solar Decathlon Europe“-Wettbewerb schaffte es das 40-köpfige, interdisziplinäre Projektteam der Uni im vergangenen Jahr auf den 6. Platz und stellte das Projekt nach gut 18 Monaten Arbeit in Madrid vor. Beteiligt sind Studierende der Achitektur, der Wirtschaftswissenschaften, des Bauingenieurwesens sowie Designer und Maschinenbauer — unter der Leitung der Professoren Anett-Maud Joppien und Karsten Voss.

So gab es bei der feierlichen Eröffnung des Projekthauses im Neubaugebiet am Montag Beifall und Lob in Hülle und Fülle — bevor es am Samstag der Öffentlichkeit vorgestellt (siehe Info-Kasten) und dann für Forschungs- und Lehrzwecke bewohnt und weiter getestet wird.

Hob Oberbürgermeister Peter Jung Wuppertals Bedeutung als Stadt des Klimaschutzes hervor, sprach der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Hintze als Parlamentarischer Staatssekretär zudem von gut angelegtem Geld unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums: Die knapp 500 000 Euro habe die Wuppertaler Projektgruppe in ein „Zukunftssignal für nachhaltige Architektur im 21. Jahrhundert“ investiert. Uni-Rektor Prof. Lambert T. Koch betonte zudem den großen persönlichen Einsatz des Teams — über den Uni-Betrieb hinaus und in Zusammenarbeit mit Unternehmen.