Wuppertal. Für den Grundstücksbesitzer vom Ostersiepen liegt der Fall klar auf der Hand: "Mir geht es nach wie vor nicht nur um meine Weißdornhecke", sagt der Elberfelder, der namentlich nicht genannt werden möchte. "Mir geht es ums Prinzip." Nachdem die WZ den Ärger über den neuen V-DSL-Verteilerkasten an seinem Grundstück zum Thema gemacht hat, zieht die Diskussion um die insgesamt 1100 neuen Breitband-Kästen im Stadtgebiet nach wie vor Kreise.
So auch in der Bezirksvertretung Elberfeld Anfang September, wo die Grünen den Verantwortlichen bei der Telekom und bei der Stadtverwaltung vorhielten, viele "Hauseigentümer vor vollendete Tatsachen" zu stellen. Kritisch seien gerade auch die Verteilerkästen an besonders sensiblen Standorten - wie zum Beispiel im Luisenviertel, wo sie das Erscheinungsbild prägen.
Während die Stadt nach wie vor betont, die Kasten-Pläne bereits im März 2007 öffentlich gemacht und "selbstverständlich" darüber auch die Bezirksvertretungen informiert zu haben, hinterlässt die Informationspolitik bei manchem Beobachter einen faden Beigeschmack. Bewusst habe man sich dazu entschieden, auf Einzelankündigungen - wie am Ostersiepen - zu verzichten und mögliche Einwände "nachträglich" zu bearbeiten. Den gesetzlichen Vorgaben folgend, könne der Telekom die Aufstellung von V-DSL-Kästen "nur bei gravierenden Problemen" verweigert werden, hieß es in der städtischen Stellungnahme in der Bezirksvertretung weiter. In Abstimmung mit der Telekom seien die Ressorts für Stadtentwicklung und Städtebau ebenso eingebunden wie das für Grünflächen, Straßen und Verkehr sowie der Umwelt- und Denkmalschutz.
Mit Datum vom 11. September erhielt der betroffene Elberfelder jetzt jedenfalls Post von Oberbürgermeister Peter Jung: Auch der vorliegende Fall sei vor der Installation entsprechend geprüft worden, werde aber dennoch noch einmal der zuständigen Koordinierungsstelle vorgelegt. Ende offen.
“ Für Beschwerden über Verteilerkästen ist bei der Telekom die Telefonnummer 0 23 32 / 20 33 715 zuständig.
