Personalwechsel Elke Stapff ist im Einsatz für die „Soziale Stadt“ im Wuppertaler Osten

Von Tanja Heil · Elke Stapff hat Anfang April die Nachfolge von Patricia Knabenschuh angetreten und ist nun zuständig für die Vergabe der Bundesmittel in Wichlinghausen, Oberbarmen und Heckinghausen.

 Elke Stapff ist gebürtige Wuppertalerin und sie will die Stadtteile voranbringen.

Elke Stapff ist gebürtige Wuppertalerin und sie will die Stadtteile voranbringen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Vor dem Spaß steht jede Menge graue Theorie. Denn Elke Stapff muss erst einmal Regularien büffeln. Die Vergabe von Fördermitteln ist kompliziert in Deutschland – über 40 Seminareinheiten mit jeweils ein bis zwei Tagen muss die Sozialarbeiterin absolvieren, um fit zu werden für ihren neuen Job als Koordinatorin für das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Anfang April hat sie die Nachfolge von Patricia Knabenschuh angetreten und ist nun zuständig für die Vergabe der Bundesmittel in Wichlinghausen, Oberbarmen und Heckinghausen.

Politisch interessiert und
mit der Heimatstadt verbunden

Die Koordination der unterschiedlichen Projekte in der „Sozialen Stadt“ ist ihr Wunsch-Job: „Ich bin sehr politisch interessiert und möchte mitreden in meiner Stadt. Mit dieser Stelle kann ich etwas verändern.“ Dafür bringt die 56-Jährige viel Erfahrung mit: Erst arbeitete die geborene Wuppertalerin 20 Jahre lang in der Wuppertaler Jugendgerichtshilfe, dann übernahm sie die Koordination der Schulsozialarbeit und „Bildung und Teilhabe“ sowie die Leitung des Familienbüros. Schon dort lernte sie viele Institutionen und engagierte Menschen im Osten der Stadt kennen.

Netzwerkarbeit wird auch weiterhin ein wichtiger Teil ihrer Arbeit bleiben. „Mein Anliegen ist es, ein offenes Ohr für die Bürger zu haben“, betont sie. Corona hat sie allerdings dabei ziemlich ausgebremst: Eigentlich wäre sie jetzt gerne in die unterschiedlichsten Gremien gegangen, hätte sich den Menschen vorgestellt, mit allen möglichen Beteiligten diskutiert. Das geht derzeit nur sehr eingeschränkt. „Ich habe mir das alles anders vorgestellt“, bedauert Elke Stapff. Lamentieren ist jedoch nicht ihre Sache. Stattdessen gibt es nun Video- und Telefonkonferenzen. Spaziergänge durch die Stadtteile – oft gemeinsam mit den langjährigen Mitarbeitern des Quartierbüros Vierzwozwo – sind trotzdem möglich. Inzwischen auch wieder Treffen auf Abstand in großen Räumen. Wenn sie zu Terminen muss, nimmt Elke Stapff sowieso das Fahrrad. Umwelt- und Klimaschutz liegen ihr am Herzen.

Es bedarf feinfühliger Abstimmung

Mit offenen Augen läuft sie durch ihre Stadtteile und überlegt, was dort verbessert werden könnte. „Vieles ist allerdings schon passiert oder gerade in der Planung“, erzählt die städtische Mitarbeiterin. Die Umsetzung sei allerdings oft kompliziert. Häufig sind verschiedenste Stellen sowohl bei der Stadt als auch bei sozialen Trägern eingebunden. Da bedarf es dann feinfühliger Abstimmung. Immer wieder ist Elke Stapff auch erstaunt, wie viele Vorgaben im Detail zu beachten sind: „Das ist ja alles umständlich, weil die Zusammenhänge komplex sind.“ Eine tolle Idee findet sie beispielsweise den Vorschlag, der von Bürgern kam, Trinkwasserbrunnen auf öffentlichen Plätzen aufzustellen. Da recherchiert sie gerade die Möglichkeiten.

Wichtig ist es ihr bei allen Projekten, die Menschen mitzunehmen, Skepsis abzubauen, Mitstreiter zu gewinnen. „Ich will lösungsorientiert an die Sachen herangehen.“ Dabei hilft ihr langjährige Berufserfahrung ebenso wie die Erfahrung aus ihrer eigenen Familie: Elke Stapff ist Mutter von vier erwachsenen Kindern und Großmutter von drei Enkeln. In den ersten Monaten hat sie ihre Kollegin Britta Jobst viel begleitet und von deren Erfahrungen mit der Sozialen Stadt gelernt. Besonders spannend findet Elke Stapff den Verfügungsfonds Soziale Stadt, mit dem Bürger und Initiativen ihre Ideen umsetzen können. „Der Verfügungsfonds ist kreativ, damit kann man vieles machen“, freut sie sich.