Neuer GMD Shootingstar Patrick Hahn folgt auf Julia Jones
Sinfonieorchester erhält neuen Chef.
Das Sinfonieorchester Wuppertal bekommt einen neuen Generalmusikdirektor: Auf Julia Jones folgt zur Spielzeit 2021/22 Patrick Hahn. Obwohl erst 24 Jahre jung gehört der Österreicher bereits zu den großen Nachwuchskräften am Dirigentenpult.
Ende 2019 hatte Julia Jones entschieden, ihren Vertrag nicht zu verlängern und mit der Spielzeit 2020/21 ihr Engagement in Wuppertal zu beenden. Zur Begründung hatte die heute 59-Jährige Britin den Wunsch nach mehr freischaffender Beschäftigung angeführt.
Die Suche nach einem Nachfolger begann mit dem neuen Jahr und verlief zügig – bis die Coronakrise Vorstellungsgespräche oder gar Probedirigate unterband. Gut 100 Bewerbungen gingen bei der Stadt ein, darunter die von Hahn. Der junge Shootingstar war zur Bewerbung aufgefordert worden, nachdem er im Januar einen fulminanten Auftritt in Wuppertal hingelegt hatte. In der Stadthalle dirigierte er das 5. Sinfoniekonzert und riss vor allem mit seiner dynamischen Interpretation der 5. Sinfonie in c-Moll von Ludwig van Beethoven die Zuhörer von den Stühlen. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte er zuvor erzählt, wie er beim „beladenen Stück“ vorgehen wollte.
Hahn begann seine musikalische Ausbildung als Knabensolist, mit elf Jahren studierte er bereits Klavier an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz, schloss dort auch sein Dirigier- und Korreptitionsstudium ab. Schon während des Studiums wurde er zu Meisterkursen bei Kurt Masur und Bernard Haitnik eingeladen. Sein umjubeltes Debüt als Dirigent gab er 2014 beim Orchester der Ungarischen Staatsoper Budapest.
Es folgten Arbeiten mit bedeutenden Orchestern und Opernhäusern in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Japan und Ungarn. Zum Interesse an der Klassik gesellt sich das an den Chansons Georg Kreislers und an der Jazzmusik. Außerdem konnte Hahn schon etliche Preise bei Wettbewerben im In- und Ausland erwerben.
Mit dem 88-köpfigen Sinfonieorchester wartet ein über die Stadtgrenzen hinaus anerkannter Klangkörper, mit der Historischen Stadthalle einer der besten Konzertsäle Europas auf den gebürtigen Grazer. 1862 gegründet, kann das A-Orchester auf eine Reihe großer Dirigenten wie Erich Kleiber und Otto Klemperer, die ihre Karriere in Wuppertal begannen, zurückblicken.
„Wir freuen uns, ein solches Ausnahmetalent für Wuppertal zu gewinnen. Ein absoluter Glückgriff für die Wuppertaler Bühnen, für die Stadt und das gesamte Bergische Land – die musikalische Welt wird auf uns schauen“, begrüßte Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Mucke (SPD) die Besetzung der wichtigen Position. »S. 22
