Endgültig: Bahnhof geht leer aus

Entscheidung: Wuppertal erhält keine Gelder aus dem Schienenetat vom Bund – und das auch nicht nach 2008.

Wuppertal. Schlechte Nachricht aus Berlin: Der Wuppertaler Hauptbahnhof ist definitiv nicht auf der Liste der Bahnhöfe, die Gelder aus dem Schienenetat für ihre Sanierung erhalten. Die Haushaltsberatungen des Bundes sind abgeschlossen und Wuppertal bleibt außen vor, wie Sven Ulbrich vom Bundesverkehrsministerium gestern auf Anfrage der WZ bestätigte.

Es kommt noch dicker: Laut Verkehrsministerium ist auch in der mittelfristigen Finanzplanung nicht vorgesehen, den Bahnhof in Elberfeld in den Genuss dieser Gelder kommen zu lassen. Nach Auskunft von Ulbrich gilt diese Planung weit über das Jahr 2008 hinaus - teilweise bis zum Jahr 2011. Das ergibt sich daraus, dass die Städte Dortmund, Duisburg, Essen und Münster in diesen Planungen für mehrere Jahre berücksichtigt sind - Wuppertal allerdings nicht.

Offenbar ist die Gemengelage verzwickt, denn Wuppertal hat danach nie auf der Liste der Städte gestanden, deren Bahnhöfe im Rahmen der Ruhrmetropole 2010 saniert werden sollten. Aus Berlin ist zu hören, dass immer nur die vier Städte zur Disposition standen. Kein Wunder, gibt es doch in NRW zahlreiche Städte, die ihre Bahnhöfe gerne saniert hätten. Auch Mülheim an der Ruhr hat seinen Hut in den Ring geworfen - Ausgang ungewiss.

Für Wuppertal hat das weit reichende Folgen: Im Jahr 2009 soll - nach derzeitigem Kenntnisstand - der Umbau des Döppersberges beginnen. Bisher hatte die Stadtspitze gehofft, die Sanierung des Bahnhofs wenn nicht schon zeitgleich, dann wenigstens kurz danach starten zu lassen. Diese Pläne lassen sich nach derzeitigem Stand der Dinge wohl nicht halten.

Auch die immer wieder während der Diskussionen genannte Zahl, dass sich der Bund mit 50 Prozent an der Sanierung der Bahnhöfe beteiligen werde, ist offenbar falsch. Nach Informationen der WZ ist eine solche Regelung im Bundesverkehrsministerium vollkommen unbekannt.

Wie geht’s weiter? "Die Bahn AG als Eigentümerin ist in der Pflicht und muss auch mit den Land Kontakt aufnehmen", meint Sven Ulbrich. Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Peter Hintze (CDU) hatte noch vor zwei Wochen davon gesprochen, dass der Bahnhof in zwei Stufen saniert werden könne - eine Modernisierung solle gar schon 2009 erfolgen. Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) will mit allen Abgeordneten der Stadt ein Spitzengespräch führen.