Therapie Enge Zusammenarbeit zwischen Pony und Mensch in Wuppertal-Ronsdorf
Wuppertal · Marion Felbel-Musa und Almuth Lomberg bieten therapeutisches Reiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.
Tiere haben nachweislich eine beruhigende Wirkung auf den Menschen. Das trifft nicht nur auf klassische Haustiere wie Hund und Katze, sondern unter anderem auch auf Pferde zu. Genau wie Hunde werden sie seit vielen Jahren als therapeutische Unterstützung eingesetzt. Der Reiterhof Rehsiepen, geführt von Marion Felbel-Musa, bietet bereits seit einigen Jahren therapeutisches Reiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.
„Eltern kommen auf uns zu und vereinbaren ein Erstgespräch. Wir sprechen mit ihnen über bereits gestellte Diagnosen sowie Ziele für die Therapie und beginnen mit den Kindern zunächst eine Einheit, um zu schauen, was möglich ist. Therapeutisches Reiten dient als unterstützende Maßnahme, ersetzt jedoch keine klassische Therapie“, erklärt Pferdewirtin Marion Felbel-Musa, die sich für den Schwerpunkt Reiten entschieden hat. Die 45-minütige Einheit ist dabei so individuell wie Mensch und Tier.
Kommunikation, Empathie und Vertrauen sind wichtig
„Viele Kinder haben Schwierigkeiten mit ihrer Körperspannung, worauf wir gezielt achten“, berichtet Reittherapeutin Almuth Lomberg. Aber auch Kommunikation, Empathie, Vertrauen, motorische Fähigkeiten, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen sind wichtige Fertigkeiten, die therapeutisches Reiten fördern kann. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit zwischen Pony und Mensch.
„Egal, ob in der Stunde tatsächlich geritten wird oder nicht, gibt es einen strukturellen Aufbau, der unter anderem das Bürsten des Ponys und das Anlegen der Trense enthält“, führt Lomberg weiter aus. Dieser ermöglicht Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen schon von Beginn an zur Ruhe zu kommen, weil sie wissen, was als Nächstes passiert. Während der Einheit wird besonders bei Kindern mit Bällen, Tüchern oder Stofftieren gearbeitet, sowohl neben als auch auf dem Pony. In den meisten Fällen handelt es sich hier um Einzelstunden, je nach Förderbedarf kann jedoch auch eine kleine Gruppenkonstellation sinnvoll sein.
Wie auch andere Therapietiere müssen die Ponys ein ruhiges Gemüt haben, dürfen nicht schreckhaft sein und benötigen ein gewisses Maß an Ausgeglichenheit. Marion Felbel-Musa, die ebenfalls Reittherapeutin und -pädagogin ist, entscheidet sich hier bewusst für Tiere, die diese Eigenschaften besitzen. „Wir üben sehr viel mit den Ponys und Pferden. Beispielsweise bleiben sie stehen, wenn sie merken, dass ein Kind gerade im Sattel verrutscht, damit wir ihnen helfen können, wieder aufrecht zu sitzen. Besonders wichtig ist es, dass die Tiere bei körperlich eingeschränkten Personen ruhig bleiben und ihnen die Möglichkeit des Auf- und Absitzens geben“, erklärt sie. Dennoch haben alle Tiere ihre individuellen Eigenschaften und Charakterzüge, mit denen sich besonders Kinder verbunden fühlen und ihre Lieblinge haben.
„Es ist eine sehr schöne Sache, die individuellen Entwicklungen der Menschen durch das therapeutische Reiten zu sehen“, fügt sie hinzu. Gemeinsam mit Almuth Lomberg möchte sie Wege schaffen, um eine alternative therapeutische Unterstützung zu ermöglichen.
Für Almuth Lomberg ist mit der Ausbildung zur Reittherapeutin ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Seit sie durch ihr Ehrenamt mit Förderschulen auf einem Reiterhof war und die positiven Gedanken und die Entwicklung der Kinder gesehen hat, wollte sie diese Art von Arbeit weiterführen. Zwar sind die verfügbaren Plätze beim Reiterhof Rehsiepen stark begrenzt, doch bisher konnte Marion Felbel-Musa zufolge immer eine Lösung gefunden werden.