Ernst-Andreas Ziegler ist zum 14. Wuppertaler Ehrenbürger ernannt worden Ein Vorbild für alle Wuppertaler

Wuppertal · Von Andreas Boller

Oberbürgermeister Mucke (l.) überreichte Ernst-Andreas Ziegler die Urkunde für die Ehrenbürgerrechte.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Vor 260 geladenen Gästen wurde am Samstag Ernst-Andreas Ziegler in der Stadthalle zum 14. Ehrenbürger der Stadt Wuppertal ernannt. Im November 2019 hatte der Rat der Stadt einstimmig den Beschluss gefasst. Die im März geplante Verleihung der Ehrenbürgerrechte musste wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie abgesagt werden und wurde nun im großen Saal der historischen Stadthalle unter Berücksichtigung der Hygieneschutzauflagen nachgeholt. Für die äußerst gelungene musikalische Gestaltung wurden junge Künstler der Bergischen Musikschule mit großem Applaus bedacht.

Die Stadthalle bot trotz Schutzmasken und Abstandsgebot einen würdigen Rahmen für die Ehrung eines Mannes, der in den vergangenen Jahrzehnten vieles in der Stadt bewegt und geschaffen hat, was ohne ihn und seine Mitstreiter nicht möglich gewesen wäre.

Oberbürgermeister Andreas Mucke würdigte Ernst-Andreas Ziegler als „Multitalent mit einem klugen Verstand und einem offenem Herzen“. Ziegler strahle Zuversicht aus und sei ein Paradebeispiel für bürgerschaftliches Engagement. Sein Geniestreich sei die 2008 gegründete gemeinnützige Junior Uni als Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche – ein Aushängeschild für Wuppertal. Die Umsetzung der Idee sei Ziegler mit der Mentalität des Ultra-Langläufers gelungen. „Die Vision entstand beim Laufen, deine Gabe, Menschen für etwas zu begeistern, ist legendär“, so der Oberbürgermeister.

Als Ideengeber, Vermittler, Organisator und treibende Kraft war der Journalist und frühere Leiter des Presseamtes der Stadt Wuppertal an einer Reihe weiterer Projekte beteiligt, die nachhaltig in die Stadtgesellschaft wirken: Der „Lange Tisch“, die vielfältigen Städtepartnerschaften Wuppertals, die Initiative „Wuppertaler in Not“ sowie der Freundschaftslauf nach Košice sind nur einige Beispiele. Ziegler war zudem Gründungsmitglied des Vereins Neue Synagoge und der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft.

In seiner Laudatio beschrieb ihn Uni-Rektor Prof. Lambert T. Koch als Vorzeigebeispiel des engagierten Bürgers und Vorbild für die Wuppertaler Stadtgesellschaft. Ziegler habe die Bürger im positiven Sinn vom Zuschauer zum Mittäter gemacht, indem er sie für Projekte wie die Junior Uni oder den Langen Tisch begeistert habe. „Er weiß: Bilder machen Politik“, lobte Koch Zieglers Überzeugungskraft und seinen Mut auch zu Entscheidungen, die gegen Widerstände und Zweifel durchgesetzt werden müssen.

Ernst-Andreas Ziegler ist der 14. Ehrenbürger seit dem Krieg

Ernst-Andreas Ziegler dankte dem Rat der Stadt Wuppertal für seinen einstimmigen Beschluss. Diese Einmütigkeit über die Grenzen der Parteien ist ihm besonders wichtig. Ziegler schilderte, dass es für ihn als Kind einer Flüchtlingsfamilie einige Monate gedauert habe, bis er sich 1972 in Wuppertal heimisch gefühlt habe.

Der gebürtige Weimarer begann seine Berufslaufbahn in der Stadt als Redakteur des General-Anzeigers, der heutigen Westdeutschen Zeitung. „Erst als ich gelernt hatte, dass man mit diesen Bergischen Berge versetzen kann, wenn man auf sie zugeht, fühlte ich mich hier zuhause“, so Ziegler. In der Summe akzeptiere er nur zehn Prozent des Lobes, dass er in den Reden gehört habe. Erfolg schaffe niemand alleine, der große Anteil gebühre anderen. „Mein Dank gilt meiner Familie, meinen Vorgesetzten, die mir Freiheiten gelassen haben, und den Wuppertalern für die vielen Chancen.“

Die Ehrenbürger der Stadt Wuppertal sind: Prof. Dr. Gerhard Domagk, Eduard von der Heydt, Hermann Herberts, Johannes Rau, Kurt Drees, Gottfried Gurland, Ruth Kolb-Lünemann, Ursula Kraus, Dr. Jörg Mittelsten Scheid, Dr. Willfried Penner, Pina Bausch, Lore Jackstädt, Sir Anthony Cragg und Ernst-Andreas Ziegler.